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Bürgerkrieg in SyrienNervengift angeblich einsatzbereit

Nach Angaben des Fernsehsenders NBC ist das syrische Militär für einen Einsatz von Nervengift bereit. Es warte auf den Einsatzbefehl von Assad, sagen US-Regierungsbeamte.

Aleppo: Am Mittwoch starben landesweit mindestens 100 Menschen. Bild: dapd

WASHINGTON/DAMASKUS dpa | Das syrische Regime soll nach Informationen des US-Fernsehsenders NBC den Einsatz von Fliegerbomben mit tödlichem Nervengift vorbereiten. Das Militär warte auf den Befehl von Präsident Baschar al-Assad, solche Chemiewaffen gegen aufständische Bürger einzusetzen, meldete der Sender unter Berufung auf namentlich nicht genannte amerikanische Regierungsbeamte. Die vorbereiteten Bomben seien aber noch nicht an Bord syrischer Kampfflugzeuge.

Sollte Assad den Einsatzbefehl geben, könne die Welt nach Aussage eines US-Beamten „wenig unternehmen, um das zu stoppen.“ Die Nato hatte Assad bereits mit Konsequenzen gedroht, sollte er zu Chemiewaffen greifen.

US-Außenministerin Hillary Clinton warnte Assad am Mittwoch erneut vor einem solchen Schritt. „Unsere Sorge ist, dass ein zunehmend verzweifelter Assad auf Chemiewaffen setzt oder die Kontrolle über diese Waffen an eine der vielen Gruppen verliert, die jetzt in Syrien operieren“, sagte sie in Brüssel nach Beratungen der Nato-Außenminister. Die Nato-Staaten seien sich „absolut einig in der unmissverständlichen Botschaft, dass damit eine rote Linie überschritten würde und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden“.

Die Befürchtungen hinsichtlich eines Chemiewaffeneinsatzes waren in den vergangenen Tagen angesichts militärischer Erfolge der syrischen Opposition gewachsen. Die Truppen Assads geraten im Kampf gegen die Aufständischen zunehmend in die Defensive. Die Rebellen erklärten am Mittwoch, sie hätten nach sechstägiger Belagerung einen Militärflughafen im Umland der Hauptstadt Damaskus eingenommen. Das Kräfteverhältnis hatte sich etwas verschoben, nachdem sich die Rebellen vor einigen Wochen Luftabwehr-Waffen beschaffen konnten.

Am Mittwoch starben landesweit mindestens 100 Menschen, berichteten die Regimegegner. Am Dienstag seien 160 Menschen getötet worden, meldete die in London ansässige Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter. Unter den Toten sollen 40 Soldaten sein.

Die USA traten Spekulationen entgegen, dass es bereits konkrete Asylangebote für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gebe. Ungeachtet von Berichten über mehrere Kontaktaufnahmen Assads in Lateinamerika gebe es keine Anhaltspunkte für ein formelles Angebot, den Diktator aufzunehmen. Das erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Washington, Mark Toner.

Der US-Regierung sei bekannt, dass Assads Mitarbeiter Kontakt zu Ländern wie Kuba, Venezuela und Ecuador aufgenommen hätten. Sie kenne jedoch keine Details. Die USA hätten den betreffenden Ländern klargemacht, dass sie Verantwortung gegenüber der syrischen Bevölkerung trügen.

Entscheidung über „Patriots“

Das Bundeskabinett entscheidet am Donnerstag über die deutsche Beteiligung am Nato-Einsatz in der Türkei zum Schutz vor Angriffen aus Syrien. Dazu sollen „Patriot"-Raketenabwehrstaffeln der Bundeswehr entlang der Grenze stationiert werden. Der Einsatz könnte mit 400 Bundeswehrsoldaten deutlich umfangreicher ausfallen als vermutet, heißt es in Sicherheitskreisen. Der Bundestag soll bereits kommende Woche über die Mission abstimmen, an der sich auch die USA und die Niederlande beteiligen wollen.

Mit dem Mandat soll auch der Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen abgedeckt werden, die ohnehin schon in der Region stationiert sind. Die Hightech-Flieger sind zu einem großen Teil mit deutschen Soldaten besetzt. Zu einer „Patriot“-Batterie gehören bis zu acht mobile Abschussrampen mit jeweils bis zu acht Raketen, ein Radargerät und ein Gefechtsstand. Für den Betrieb sind etwa 85 Soldaten notwendig.

Wie viele deutsche Staffeln tatsächlich in den Einsatz geschickt werden, ist noch unklar. Bisher war von zweien die Rede. Die Zahl der Soldaten, die tatsächlich in den Einsatz geschickt werden, könnte also deutlich unter 400 liegen.

Die Nato hatte die Entsendung der „Patriot“-Einheiten am Dienstag beschlossen. Die Außenminister warnten das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zugleich vor einem Angriff auf das Nato-Mitglied Türkei.

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6 Kommentare

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  • KS
    Kritische Stimme

    Der Buergerkrieg in Syrien ist von langer Hand geplant von USA+Israel+Europa.

    Agenten+Kaempfer sind schon vor 5 Jahren ausgebildet aus den Reihen von syrischen Aufstaendischen,also bekannt mit Sprache+Situation vor Ort.Die Planer haben nie gedacht dass der Assad mit Hilfe seiner Bevoelkerung solange standhalten wuerde.

    Deshalb muss jetzt etwas anderes passieren um Syrien unter Kontrolle zu bringen.

    Jetzt wird die Nato,aktiviert,muessen in die Tuerkei Rakete aufgestellt werden,und findet man natuerlich Giftgas als Anlass fuer den Krieg(etwas aenliches als in Irak).

  • A
    Ant-iPod

    Was für eine Schlagzeile... als wären die Chemiewaffen nicht schon die ganze Zeit einsatzbereit gewesen.

     

    Warum sollte Baschar mit einem solchen Einsatz sein Ende selbst besiegeln, wenn er doch ohne den Chemiewaffeneinsatz den Freifahrtschein zum fröhlichen Gemetzel des eigenen Volkes hat?

     

    Wenn er die Opposition nicht mit konventionellen Waffen besiegen kann, so wird ihm dies mit Chemiewaffen auch nicht gelingen. Sein Feind hat die Initiative, er sucht sich aus, wann und wo er angreift.

    Eine "Strafaktion" - wie bei Saddam gegen die Kurden - wird hier nichts bringen, außer das es die Entschlossenheit der Opposition verstärkt und das Ausland auf den Plan ruft.

    Nach all den Ankündigungen könnte der Westen sich ja gar nicht mehr militärisch heraushalten, wenn es zum Chemiewaffeneinsatz käme... die USA können es sich im Hinblick auf andere Konfliktherde nicht erlauben, Drohungen auszusprechen, denen keine Taten folgen.

     

    Hier wird ziemlicher Wirbel um eigentlich "nichts" gemacht... die angebliche Veränderung, dass die Komponenten vermischt und in Bomben abgefüllt wurden, um einsatzklar zu sein... dafür wurde bisher kein Beweis erbracht und es ergibt an sich keinen Sinn.

     

    Vor Allem: Es gibt mehr als hinreichend Grund, sich zu engagieren - Chemiewaffen ändern daran überhaupt nichts. Tut es, oder lasst es, aber hört mit dieser albernen Scharade auf.

  • Z
    zombie1969

    Ein Eingreifen durch die USA oder gar der Nato in Syrien soll doch sehr gut überlegt sein. Ansonsten sich die Nato/USA erneut den Zorn und den Spott der europäischen linken Träumer auf sich zieht. Im Fall Libyen und Ägypten machten und machen sich die linken europäischen Träumer doch nach wie vor alle Ehre. Immerhin handelt es sich bei al-Assad auch um einen geschätzten sozialistischen antisemitischen Liebling europäischer rotgrüner Träumer wie bei Gaddafi und Mubarak. Auch der Wegbruch des Ostblockes hat offenbar bei den rotgrünen Träumer eine grosse Lücke hinterlassen, was man anscheinend in diesen Kreisen bis heute noch nicht verkraftet hat. Sich nun die rotgrünen Träumer nur noch unbeholfen an Nordkorea, Iran und Kuba festklammern können. Fragt sich allerdings wie lange noch.

  • JK
    jutta kuehn-rechenmacher

    als Pazifistin empfinde ich das als ganz entsetzlich grauenhaft. Aber man hätte auch die Eisenbahnstrecken nach auschwitz & co bombardieren können. Wurde leider nicht gemacht in WW2.

     

    Man könnte (die US- und Mossad-Aufklärung wissen doch genau, wo) die Flugzeuge der syrischen Armee, welche solche Chemie-Waffen verbreiten können, einfach plattmachen. Air-strike oder sowas. Hat doch tatsächlich irgendwann mal geklappt, aber das waren die Israelis in Ägypten oder so... long time ago, abr es hat ja doch geholfen, den (Jom.Kippur?) krieg zu gewinnen

  • A
    aurorua

    So wie einst bei Saddam Hussein, Atomwaffenfabriken, Biowaffenfabriken, Chemiewaffenfabriken wurden dort zweifelsfrei entdeckt um wieder einmal einen völkerrechtswidrigen Krieg, zur Erlangung von Erdölreserven, zu beginnen.

    Diesmal geht es darum um einen von Israel und USA geplanten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Iran zu führen. Natürlich erst, wenn man den mit Iran verbündeten Staat Syrien ökonomisch und militärisch am Boden liegen hat.

    Da Iran mit entsprechenden Raketen Richtung Israel zurückschlagen wird sind die "Patriots" die nun in der Türkei stationiert werden teil der Strategie.

  • D
    Detlev

    2013 wird es Krieg gegen Syrien durch andere Staaten geben.

     

    Dazu bedarf es vieler Lügen und medialer Falschmeldungen. Und es wird selbst für gestandene, ältere Jouranlisten sehr schwer werden, nachzuprüfen, was wahr und was falsch ist.

     

    Die Menschen in diesem Land werden nach dem Krieg noch ärmer und schlechter leben als vorher. Sie werden dann keine Rolle mehr spielen, auch als Opfer nicht mehr. Aber die CDU wird sich mit ca. 1,5 Mio. syrischer Christen befassen dürfen, die aus Syrien dann abhauen wollen. Dass sie in den Nachbarstaaten inklusive NATO-Partner Türkei nicht erwünscht sind, dürfte jedem klar sein. Dann bin ich mal gespannt auf die christliche Nächstenliebe. Und wer dann noch berichtet und kommentiert.