Brandenburgs „Problemstorch“: Ronny macht den Abflug

Einen Sommer lang hat er die Einwohner von Glambeck genervt mit Schnabelattacken. Jetzt sind einige im Dort sogar traurig, dass er weg ist.

Storch Ronny

Jetzt klappert er nicht mehr an der Tür: Ronny, hier auf dem berühmtesten Bild vom ihm Foto: dpa

POTSDAM dpa | Im Glambeck klappert und hackt es nicht mehr: Storch „Ronny“, der das Dorf in Oberhavel seit Mai mit Schnabelattacken auf Trab hielt, ist ausgeflogen. „Letzten Mittwoch früh saß er noch einmal bei uns auf dem Scheunendach und guckte in der Gegend umher. Dann war er weg“, erzählte Ortsvorsteherin Hilde Peltzer-Blase.

„Ronny“ und sein Dorf hatten es im Sommer zu deutschlandweiter Bekanntheit gebracht. Der Storch hatte seit seiner Ankunft von früh bis spät auf dunkle Autodächer und Fensterscheiben eingehackt. Übertriebenes Balzverhalten, vermuteten Naturschützer. Dabei hinterließ der rabiate Vogel tiefe Macken im Autolack. Die belagerten Dorfbewohner parkten ihre Autos nur noch überdacht und hängten Bettlaken vor die Fenster.

„Zum Schluss haben wir uns mit ihm arrangiert“, sagte Peltzer-Blase. Sogar ihre Glastür habe zum Schluss wieder offengestanden: Eigentlich waren das ja nur Mini-Kratzer im Glas.“ Deutlich mehr Trubel als der Storch hätten die Scharen an Fernsehteams gemacht, die einen Blick auf „Ronny“ erhaschen wollten. „Wir sind froh, wenn jetzt endlich Ruhe herrscht.“

Dem Vogel selbst schauen die Glambecker mit gemischten Gefühlen hinterdrein. In den ersten Tagen nach dem Abflug vermisste Peltzer-Blase den Storch nach eigenem Bekunden sogar etwas. „Er hat uns überrascht, verwundert und verärgert“, sagt sie fast schwärmend. „Aber jetzt können wir uns wieder Wichtigerem widmen.“ Andere Glambecker grübelten noch, ob es sich lohnt, ihre zerkratzen Autodächer neu lackieren zu lassen. Denn: Möglicherweise kommt „Ronny“ im nächsten Frühjahr wieder.

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