Brand in Ankunftszentrum Tegel: Brandursache unklar
In Berlin-Tegel ist eine Schlafhalle für Hunderte Flüchtlinge abgebrannt. Nach bisherigem Stand wurde niemand verletzt.
Die Brandursache war zunächst unklar. Die betroffenen 300 ukrainischen Kriegsflüchtlinge könnten in anderen Hallen untergebracht werden, da die rund 7.000 Plätze derzeit nur mit 4.500 Menschen belegt seien, sagte eine Sprecherin des Landesflüchtlingsamts. Die Linken-Abgeordnete Elif Eralp zeigte sich gegenüber der taz schockiert über den Brand. „Zugleich denke ich, dass diese Form der Massenlagerunterbringung solche Risiken bewirkt“, Lager wie Tegel sollten aufgelöst und die Menschen in Wohnungen untergebracht werden.
Auch ProAsyl erklärte auf X anlässlich des Brandes: „Gemeinsam mit den Flüchtlingsräten und Initiativen vor Ort kritisieren wir die Zustände im überfüllten Camp schon seit Langem und haben vor Missständen gewarnt.“ Tareq Aloaws von ProAsyl war gegen 16 Uhr vor dem abgezäunten Gelände und berichtete in einem Video, Sicherheitskräfte ließen weder NGO-Mitarbeitende noch Journalisten herein. Er forderte den Senat auf, den Zugang von Journalisten sofort zu gewährleisten. Eine Pressekonferenz mit der zuständigen Senatorin vor Ort ist angekündigt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen