Brand im Dong-Xuan-Center in Berlin: Schweres Feuer im Einkaufszentrum

In dem asiatischen Großmarkt Dong-Xuan-Center ist am Donnerstag ein Feuer ausgebrochen. Großhändler haben viele Waren verloren.

Brand im Dong-Xuan-Center in Lichtenberg: Dicke Rauchschwaden steigen hinter Feuerwehrautos auf

Die Lagerhallen mussten wegen Einsturzgefahr von außen mit Hebebühne gelöscht werden Foto: Christian Mang

BERLIN taz | Dicke tiefdunkle Rauchschwaden waren bis zum Alexanderplatz zu sehen, als es am Donnerstag im Lichtenberger Dong-Xuan-Center brannte. Nach Angaben der Feuerwehr brannte gegen 12 Uhr zunächst ein Container in dem 165.000 Quadratmeter großen Asiamarkt im Osten der Stadt. Kurz darauf griff das Feuer auf eine alte Lagerhalle aus der Gründerzeit über.

Im Lager am Rande des Asia­marktes befanden sich Waren von asiatischen Großhändlern, darunter eine große Menge von Chemikalien für Nagelstudios, die sehr explosiv sind. Das 5.000 Quadratmeter große Gemäuer war nach Angaben von Feuerwehrsprecher Frederic Finner kontrolliert abgebrannt worden: „Bis auf ein paar Außenmauern war nichts mehr zu retten“, sagte er.

Die Feuerwehr, die mit 150 Einsatzkräften vor Ort war, konnte allerdings verhindern, dass weitere riesige Hallen, die bereits Feuer gefangen hatten, ebenfalls abbrannten. Die Löscharbeiten hielten am späten Donnerstagnachmittag an, das Feuer war allerdings unter Kontrolle. Das Löschen wurde erschwert, weil die brennenden Gebäude wegen Einsturzgefahr nicht betreten werden konnten. Die Feuerwehr spritzte von einer Hebebühne aus Wasser ins Innere.

Am frühen Nachmittag begann die Polizei, Teile des Asia­marktes zu evakuieren. Händler und Kunden mussten dabei auch zwei Hallen verlassen, in denen Textilien und Geschenkartikel verkauft werden sowie sich Friseure und Restaurants befinden. Die meisten Kunden hatten allerdings ohnehin bereits das Weite gesucht, wenn sie nicht als Schaulustige die Löscharbeiten beobachteten.

Es gab schon häufiger fahrlässige Brandstiftung

Viele Vietnamesen fuhren ihre Autos aus dem Markt heraus und versuchten dabei noch Waren in Sicherheit zu bringen. Die Polizei sperrte die Herzbergstraße zeitweise für den Verkehr und verhinderte, dass neue Autos in die Nähe der Brandstelle kamen. Auch die Straßenbahnlinien M8 und 21 waren betroffen. Die Feuerwehr riet Anwohnern, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Personen sollen nicht zu Schaden gekommen sein, sagte Polizeisprecherin Mareike Rottig der taz – „zumindest nicht nach unserer bisherigen Kenntnis“. Die Ermittlung der Brandursachen könne erst beginnen, wenn die Feuer gelöscht sind und das abgebrannte Gebäude betreten werden kann.

Anwohnern wurde geraten, ihre Fenster und Türen ge­schlossen zu halten

Viele Großhändler aus Vietnam, China, Indien und Pakistan haben durch den Brand ihre gesamte Ware verloren. Sie sind zumeist nicht versichert.

Bereits 2007 und 2016 waren bei insgesamt fünf Bränden im und am Dong-Xuan-Center mehrere alte Gebäude vollständig abgebrannt. Es handelte sich um Lagerhallen, in denen Textilien und Chemikalien lagerten, sowie ein Kulturhaus. Sofern die Polizei die Ursachen ermitteln konnte, handelte es sich jeweils um fahrlässige Brandstiftung.

Das Lichtenberger Bauamt hatte im vergangenen und in diesem Jahr umfangreiche Kontrollen im Asiamarkt gemacht und dabei auch die Brandschutzanlagen kontrolliert. Nach Angaben von Mietern sei es dabei zu zahlreichen Auflagen gekommen.

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