Beziehungen USA und Nordkorea: Zweites Treffen anvisiert
Die US-Regierung und Nordkorea bereiten ein neues Treffen vor. Trumps Sicherheitsberater hatte zuvor Kritik an der stockenden Abrüstung Nordkoreas geäußert.
![Zwei Hände vor dem Händeschütteln. Es sind die Hände Kim Jong Uns und Donald Trumps Zwei Hände vor dem Händeschütteln. Es sind die Hände Kim Jong Uns und Donald Trumps](https://taz.de/picture/2949374/14/21361787.jpeg)
Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton hatte wenige Stunden zuvor erklärt, dass der Ball bei Nordkorea liege und das Land die notwendigen Maßnahmen für eine atomare Abrüstung ergreifen müsse. „Sie sind diejenigen, die die Schritte zur Denuklearisierung unternehmen müssen, und darauf warten wir“, sagte Bolton bei einem Auftritt in Washington. Kim habe dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In im April vorgeschlagen, innerhalb von zwei Jahren atomar abzurüsten. Moon habe daraufhin vorgeschlagen, es innerhalb eines Jahres zu tun und der nordkoreanische Machthaber sei darauf eingegangen, fügte der Sicherheitsberater hinzu.
Kim und Trump waren am 12. Juni in Singapur erstmals zu einem historischen Gipfel zusammengekommen. Anschließend erklärte Trump die nukleare Bedrohung durch Nordkorea für beendet. Kim bekräftigte zwar seine Bereitschaft zur „Denuklearisierung“. Bisher gab es jedoch keine konkreten Zusagen, wie und bis wann abgerüstet werden solle. Ein von Trump und Kim unterzeichnetes Papier bleibt als Absichtserklärung inhaltlich weit hinter früheren Vereinbarungen der USA mit Nordkorea und anderen Ländern zur atomaren Abrüstung zurück.
Die Internationale Atomenergiebehörde hatte Nordkorea zuletzt attestiert, keine spürbaren Anstrengungen zu unternehmen, sein atomares Arsenal zu verringern. Auch in Trumps eigener Regierung gab es Skepsis: So warf Bolton Nordkorea im August vor, noch keine konkreten Schritte zur atomaren Abrüstung unternommen zu haben.
Am Sonntag lobte Trump die Führung in Nordkorea dafür, dass bei einer Militärparade in Pjöngjang keine Interkontinentalraketen gezeigt wurden. Tatsächlich hatte das Regime bei der Schau auf die Drohgebärden der vergangenen Jahre verzichtet. Diese Zurückhaltung wurde auch als Signal Kims gewertet, die Verhandlungen mit den USA über das Atomwaffenprogramm seines Landes möglichst bald fortsetzen und die Annäherung nicht abbrechen zu wollen.
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