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Bewegungstermine für BerlinMit einem Anruf wichtige Hilfe leisten

Die Nächte werden wieder empfindlich kalt. Private Initiativen und städtische Hilfsangebote für obdachlose Menschen zu kennen, kann Leben retten.

Obdachlosigkeit ist eine tägliche Gefahr für Leib und Leben Foto: Wikimedia Commons / Sascha Kohlmann, CC BY-SA 3.0

D as Jahr ist in seinem letzten Quartal, und noch bevor die Uhren Ende des Monats auf Winterzeit umgestellt werden, sind vor allem die Nächte bereits empfindlich kalt und werden obendrein immer länger. Während für die einen der Oktober ein Monat der Gemütlichkeit ist, stellt er für andere eine Gefahr für Leib und Leben dar. Wie jedes Jahr hat am 1.10. die Kältesaison offiziell begonnen. Diese geht in der Regel bis Ende März.

Laut Angaben der Senatsverwaltung für Soziales stehen in Berlin derzeit 720 Übernachtungsplätze bereit. Die Kältehilfe Berlin gibt hier einen Überblick über diverse gemischte Notunterkünfte, solche nur für Frauen oder Familien oder über verschiedene Nachtcafés.

Die Anzahl der Notübernachtungsplätze soll sich ab November zum Glück noch erhöhen. Dann rollen auch abends und nachts wieder helfende Fahrzeuge über die Berliner Straßen: der Kältebus der Berliner Stadtmission und der DRK-Wärmebus.

Was kann beziehungsweise sollte oder muss man als Pas­san­t:in tun, wenn man auf einen frierenden, möglicherweise bereits unterkühlten Menschen auf der Straße trifft? Wen kann man wie erreichen und was passiert im Folgenden? Die Kältehilfe Berlin rät: hinschauen und Hilfe anbieten!

tazplan

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Im Fall, dass eine Person nicht mehr bei Bewusstsein und die Situation akut gefährlich ist, sollte man unbedingt direkt den Notruf 112 wählen. Sollte die Person ansprechbar sein, wird geraten, erst einmal nachzufragen, ob sie Hilfe benötigt und überhaupt welche möchte.

Es gibt drei Telefonnummern, die man am besten direkt in sein Handy einspeichern sollte: Den DRK-Wärmebus, der zwischen 18 und 24 Uhr unterwegs ist, erreicht man unter 030/ 600 300 1010, den Kältebus der Berliner Stadtmission unter 030/ 690 333 690. Letzterer ist immer zwischen 20 und 2 Uhr auf den Straßen. Beide Busse rollen ab 1. November bis Ende März. Von Oktober bis April kann man sich unter der 030/ 34 39 71 40 zwischen 19 und 23 Uhr auch an das Kältehilfetelefon GEBEWO wenden. Es dient als Anlaufstelle für obdachlose Menschen in Berlin.

Mit der Kältehilfe-App sind die Angebote der Kältehilfe übersichtlich und schnell zu finden (über Android Google Play Store und Apple iTunes Play Store).

Tasse Tee, Schlafsack, Übernachtung

Was macht zum Beispiel der Kältebus der Stadtmission genau? Das Team sucht obdachlose Menschen regelmäßig auf der Straße auf. Die Kältebus-Mitarbeiter:innen versuchen zunächst, mit den betroffenen Menschen zu sprechen und Hilfe anzubieten, auch eine Tasse Tee oder einen warmen Schlafsack. Auf Wunsch der wohnungslosen Person bringt der Bus diese auch zu einem freien und sicheren Notübernachtungsplatz in der Stadt.

Die Kältehilfe-Arbeit des DRK, der Stadtmission und der Berliner Kältehilfe sind enorm wichtig und retten Menschen im Zweifel vor dem Kältetod. Wie kann man die Organisationen als Bür­ge­r:in unterstützen? Natürlich freuen sich alle Hilfsorganisationen über handfeste monetäre oder Sachspenden (Berliner Stadtmission: berliner-stadtmission.de/spenden/spenden-uebersicht, DRK-Berlin: drk-berlin.de/start/spenden, Kältehilfe Berlin: kaeltehilfe-berlin.de/spenden).

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Desiree Fischbach
Jahrgang 1984, Magistra Artium Kunstgeschichte/ Theaterwissenschaft, FU Berlin. In der taz seit 2011: Webentwicklung Abteilungsleiterin. Hauptthemen Subkultur und soziale/ politische Bewegungen in Berlin.
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