Besetzung von nordhessischem Acker: Kompostklo statt Privatisierung
Umweltschützer wollen den Bau eines Logistikzentrums in Neu-Eichenberg verhindern. Die Gemeinde erhofft sich von dem Bau neue Arbeitsplätze.
Die Aktivisten argumentieren, wertvoller Ackerboden werde versiegelt. „Außerdem wird das Landschaftsbild zerstört, und die Lebensqualität in den umliegenden Orten verringert sich durch Lärm und verstopfte Straßen“, sagte einer der Besetzer der taz.
Bei den Anwohnern haben sich die Besetzer mit einem an rund 1.000 Haushalte verteilten Schreiben vorgestellt. Sie luden darin auch ein, das Camp zu besuchen: „Wir schützen den Acker vor der zerstörerischen Privatisierung und geben ihn den Menschen zurück.“ An diesem Wochenende sollen kulturelle Angebote wie eine Filmvorführung und ein Konzert Besucher auf den besetzten Acker locken.
Auch anderenorts gab oder gibt es Proteste gegen Logistikzentren – so im rheinland-pfälzischen Haßloch, in der hessischen Wetterau und im niedersächsischen Lehrte. Die Gemeinde Neu-Eichenberg verspricht sich von dem Logistikzentrum Steuereinnahmen und Arbeitsplätze, der Gemeinderat muss noch abschließend über die Änderung des Bebauungsplans abstimmen.
Die Kommune verweist auch darauf, dass bislang mehr als eine Million Euro Kosten aufgelaufen sind, die auch im Fall eines Planungsstopps zu zahlen seien. Die Linke hat deshalb die Hessische Landesregierung aufgefordert, diese Summe zu übernehmen, sofern die Gemeinde einen Rückzieher macht. Sie könnte stattdessen von einem der zahlreichen Öko- und Umweltprogramme des Landes profitieren, denn Neu-Eichenberg liegt in einer vom Land geförderten Ökomodellregion.
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