Besetzung eines Naturparks in den USA: Schusswechsel mit Bürgerwehr
Das FBI hat sieben Führer einer selbsternannten Bürgerwehr in Oregon festgenommen. Sie hatten die Verwaltung eines Naturparks besetzt. Ein Besetzer starb.
Am 2. Januar hatte die bewaffnete Miliz namens Bürger für Verfassungsrechte im Naturschutzgebiet Malheur National Wildlife Refuge ein Verwaltungsgebäude besetzt. Sie begründeten dies mit den aus ihrer Sicht ungerechten Urteilen gegen zwei Rancher, den 73-jährigen Dwight Hammond und dessen 46-jährigen Sohn Steven Hammond. Zudem verlangten die Besetzer, dass staatliches Land den Kommunen und den dortigen Bürgern ohne Aufsicht der Bundesregierung zur Nutzung überlassen wird. Derzeit kontrolliert die Regierung in Washington etwa die Hälfte des Landes im Westen der USA.
Zentrale Figur der Miliz ist der Regierungskritiker Ammon Bundy, dessen Familie bereits in Nevada an einem Konflikt mit der Regierung über Weiderechte beteiligt war. Berichten zufolge waren Bundy und seine Anhänger am Dienstag auf dem Weg zu einem Bürgertreffen in einem Seniorenzentrum im Ort John Day im Bezirk Grant County, um für ihr Anliegen zu werben.
Unterwegs gerieten sie allerdings in eine Verkehrskontrolle, die an einer Autobahn in einen Schusswechsel ausartete. Eine „hinreichend tatverdächtige Person starb“, teilten das FBI und die Staatspolizei von Oregon mit. Weitere Details zu dem Todesopfer würden zunächst nicht genannt. Eine weitere Person habe nicht lebensgefährliche Schusswunden erlitten und werde in einer Klinik behandelt, hieß es weiter.
Online-Radiosendung der Besetzer
Am Abend wurden Hunderte Wartende im Seniorenzentrum in John Day darüber informiert, dass die „Gastsprecher“ nicht erscheinen würden, wie die Zeitung The Oregonian berichtete.
Das FBI und die Polizei in Oregon nannten später in einer Erklärung sieben Festgenommene: Neben dem 40-jährigen Anführer Bundy und dessen Bruder Ryan waren es demnach drei weitere Personen, die bei der Verkehrskontrolle festgesetzt worden seien. Ein weitere mutmaßliches Milizenmitglied wurde später in der Stadt Burns festgenommen. Zudem wurde ein 50-Jähriger festgenommen, der während der Besetzung des Verwaltungsgebäudes im Naturschutzpark eine Online-Radiosendung betreut haben soll.
Den Festgenommenen droht den Angaben zufolge ein Strafverfahren wegen Behinderung von Polizisten durch Gewaltanwendung und Einschüchterung oder Drohungen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!