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BerufungsverfahrenHafturteil gegen Serbenführer Dodik bestätigt

Der Präsident der Republik Srpska versuchte sich einer einjährigen Haftstrafe zu entziehen. Nun bestätigt das Berufungsgericht die Verurteilung.

Dodik, Präsident der Republika Srpska, ist trotz Haftbefehl weiterhin auf freiem Fuß Foto: Radivoje Pavicic/ap

Sarajevo afp | Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik muss laut einem Berufungsurteil eine einjährige Haftstrafe antreten. Das Berufungsgericht in Bosnien bestätigte am Freitag eine entsprechende Verurteilung Dodiks, wonach er wegen Missachtung von Entscheidungen des Hohen Repräsentanten der UNO für Bosnien und Herzegowina ein Jahr lang in Haft muss und sechs Jahre lang kein politisches Amt ausüben darf. Eine Berufung gegen die Entscheidung sei nicht möglich, erklärte das Gericht in Sarajevo.

Dodik hatte im Juli vergangenen Jahres als Präsident der Republika Srpska zwei Gesetze in Kraft gesetzt, die die dortige Umsetzung von Entscheidungen des Hohen UN-Repräsentanten untersagt hatten. Das UN-Amt hat der ehemalige deutsche Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt inne.

Dodik entgeht bisher erfolgreich dem Haftbefehl. Denn die Staatspolizei (SIPA) weigert sich bislang, den serbischen Nationalisten festzunehmen.

Bosnien-Herzegowina ist seit dem Friedensabkommen von Dayton aufgeteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung verbunden.

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