piwik no script img

Berlins höchstes HochhausHotel soweit das Auge reicht

An der Sonnenallee soll ab 2018 der 175 Meter hohe Estrel-Hotelturm entstehen. Ein Plan zur Hochhausentwicklung kommt erst 2019.

Teil des Estrel-Towers – nach oben geht's noch weiter. Foto: Barkow Leibinger / bloomimages

Berlin taz | Das höchste Haus Berlins, der 125-Meter-Turm der Treptowers, wird wohl schon bald in den Schatten gestellt. Und auch das zweithöchste Gebäude, das zwei Meter niedrigere Hotel Park Inn am Alexanderplatz, wird seine Spitzenposition als höchstes Hotel Deutschlands verlieren. Neuer Spitzenreiter soll der Estrel-Turm werden: 175 Meter, gegenüber dem Hotel an der Sonnenallee. Die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung hat nach jahrelangen Planungen nun den Bebauungsplan verabschiedet.

Der voll verglaste 45-Etagen-Turm in Form einer Raute umfasst 814 Hotelzimmer. Insgesamt wird die Kapazität des Estrel, schon jetzt größtes Hotel Deutschlands, auf knapp 2.000 Zimmer steigen. Geplant sind zudem ein Bürogebäude, ein Parkhaus und eine dritte Kongresshalle – Neukölln ist damit neben der Messe der zweite wichtige Kongress- und Tagungsort Berlins. Ein weiteres Einkaufzentrum bleibt der Stadt aber erspart.

Bereits im nächsten Jahr könnten die Bauarbeiten am Prestigeprojekt des Bauherrn Ekkehard Streletzki, nach dem der Komplex benannt ist, beginnen. Einen genauen Terminplan gibt es jedoch noch nicht. Schon mehrfach ist der Zeitplan korrigiert worden. Der Architekten-Entwurf für den Wolkenkratzer steht seit 2014; ursprünglich war ein Baubeginn für 2015, dann für 2016 vorgesehen.

Bislang stand dem Vorhaben noch die Baustelle der A 100 im Weg; die Arbeiten sollen aber noch dieses Jahr abgeschlossen sein. Befahrbar wird die Autobahn dann voraussichtlich ab 2022. Das Grundstück hinter dem S-Bahnhof Sonnenallee wird zurzeit als Parkplatz benutzt. Nach der Fertigstellung sollen die beiden Hotelgebäude durch eine Unterführung unter der Sonnenallee verbunden werden.

Regulierung der Hochhausbauten

Um eine unkontrollierte Zunahme von Hochhäusern in der Stadt zu vermeiden, arbeitet der Senat an einem Hochhausentwicklungsplan, der aber erst Ende 2019 vorliegen soll. Ziel sind Leitlinien darüber, wo Häuser in welcher Höhe gebaut werden dürfen, sowie Regularien für Architektur- und Fassadengestaltung.

Momentan sind an mehreren Stellen der Stadt Hochhäuser in Planung. Am Alexanderplatz sollen laut eines Masterplans gleich neun entstehen. Statt der einst geplanten 150 Meter Höhe will der Senat aber tiefer stapeln. Jüngst hat der Investor zweier Häuser neben dem Park Inn angeboten, sich auf 130 Meter zu beschränken. Ein mit 100 Meter vergleichsweise bescheidener Bau ist nahe dem S-Bahnhof Karl-Marx-Straße geplant. Auch hier soll ein Hotel entstehen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • E N D L I C H nach dem Upper West ein weiteres optisches, zeitgemäßes und notwendiges Gebäude, dass berlin nicht aussehen lässt, als sein die Stadt entwicklungstechnisch unter RRG zum stehen gekommen. Und die beste Nachricht, dass Frau Lompscher daran nichts mehr ändern kann. Ich hoffe, man kann gleiches auch bald über den Alexandertower und den Hines Tower am Alex lesen. Dem noch immer hässlichsten Platz Berlins mit furchtbarem DDR-Charme.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...es geht nur noch nach oben.