Berliner Künstler Klaus Beyer: Bei allen ein entspanntes Lächeln
Die Beatles trägt Klaus Beyer im Herzen. Im Festsaal Kreuzberg feierte der Berliner Musiker nun seinen 70. Geburtstag – mit zahlreichen Gästen.
D er Berliner Sänger und Schauspieler Klaus Beyer hat einige Jahre damit zugebracht, sämtliche Lieder der Beatles ins Deutsche zu übertragen und mit heller, unbekümmerter Stimme neu aufzunehmen. Dafür wird er von vielen Menschen bestaunt, bewundert und geliebt.
Seinen 70. Geburtstag feiert Beyer am Mittwochabend mit Freunden, Fans und Gästen im sommerlich warmen Biergarten des Festsaals Kreuzberg.
Dort wieselt sein Manager Frank Behnke, der sonst selbst Musik macht und Filme dreht, zwischen Tischen und Stühlen hin und her. Freudig begrüßt er die deutlich vor Beginn der Veranstaltung ankommenden Gäste des Künstlers. Zwischendurch verteilt er gutgelaunt Getränke, gibt dem Klangmischer Zeichen oder teilt dem Filmregisseur Jörg Buttgereit, der den Abend moderiert, noch etwas mit.
Währenddessen deklamiert der Avantgardist und Publikumsmagnet Frieder Butzmann Gedichte von Heinz Erhardt über Fußball und Kühe. Sein Vortrag endete mit einer herzlichen Frage an Beyer: „Was wären die Beatles ohne dich?“ Auch der Rockmusiker Doc Schoko gibt seine Visitenkarte auf der Veranstaltung ab, indem er zum Riff von „Day Tripper“ einen neuen Text singt: „Klaus, lass es raus!“
Im Rahmen seiner Geburtstagskonzerte „wenn ich siebzig bin“ kommt Klaus Beyer am 15. Juli ins Hamburger Hafenklang zu einem Doppelkonzert mit Andreas Dorau.
Am 22. Juli sind im Nürnberger Komm Kino um 21 Uhr seine Super 8 Filme zu sehen. Klaus Beyer wird anwesend sein.
Einen Tag später, am 23. Juli, gibt er in der Nürnberger Galerie Bernsteinzimmer ein Konzert.
Schließlich hakt Behnke seinen Arm in den von Beyer ein, um das Geburtstagskind zur Bühne zu geleiten. Dort warten schon Teile des Oberkreuzberger Nasenflötenorchesters. Zusammen führen sie eine partymusikalische Version von „Helter Skelter“ auf, in dessen Refrain Beyer ruft: „Durcheinander!“
Klaus Beyer, das wird offensichtlich, gibt seiner Umgebung den Mut, musikalische Experimente zu wagen, die sie sich sonst nicht trauen würden.
Früher arbeitete er als Kerzenwachszieher. Dann nahm er als Geburtstagsgeschenk für seine Mutter ein paar Lieder der Beatles in seinen deutschsprachigen Versionen auf. Das inspirierte ihn, eigene Texte etwa über „Die Glatze“ und unter anderem mit folgendem Reim zu verfassen: „Ich habe keine Probleme / Denn ich habe keine Mähne.“ Ausdrucksehrgeiz hatte Beyer gepackt und verwandelte ihn in einen einzigartigen Künstler. Seine Performance wirkt, als würde ein Wesen von einem anderen Stern Folklore aufführen. Der Effekt ist umwerfend, die Stimmung ist prächtig, auf den Gesichtern aller Anwesenden liegt ein entspanntes Lächeln.
Als Beyer wieder von der Bühne geht, legt ihm ein Fan einen Schal des FC Liverpool, dem Klub aus der Heimatstadt der Beatles, um den Hals. Beyer freut sich wie ein Schneekönig und nimmt den Schal für den Rest des Abends nicht mehr ab. Ein Filmemacher namens Maurice folgt, um Beyer in einem gesungenen Gedicht seine Liebe zu gestehen. Dann schließt Matt Grau die Feier mit einem zur Gitarre vorgetragenen, warmherzigen „All you need is love“ ab.
Klaus Beyer hat es geschafft, Berlin und den Rest der Welt nach gut zwei Stunden anders aussehen zu lassen als vorher. Wie er das hingekriegt hat? Mit perfektem Entertainment.
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