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Berlinale: Biopic über Romy SchneiderDer letzte deutsche Weltstar

Auch 35 Jahre nach ihrem Tod fasziniert Romy Schneider. „3 Tage in Quiberon“ zeigt, dass auch ihr Privatleben auf tragische Weise filmreif war.

Sieht Romy Schneider verblüffend ähnlich: Marie Bäumer (links) in „3 Tage in Quiberon“ Foto: prokino

Sie war der letzte Weltstar, den das deutschsprachige Kino hervorbrachte, obwohl sie ihre Karriere vor allem in Frankreich zubrachte: Romy Schneider, früh durch „Sissi“-Filme bekannt, früh durch ihre Beziehung zu Alain Delon in Verruf geraten und 1982, mit nur 43 Jahren, früh verstorben. Auch ihr Privatleben war auf tragische Weise filmreif, was erklärt, warum die Schneider auch 35 Jahre nach ihrem Tod Faszination ausübt. So wie in „3 Tage in Quiberon“, einem Biopic, das im Wettbewerb der Berlinale läuft, in der Regie der französisch-iranischen Regisseurin Emily Atef.

Sie erzählt von drei Tagen im Frühjahr 1981, während deren Romy Schneider (Marie Bäumer, die Schneider auf unheimliche Weise ähnelt) im bretonischen Fischerort Quiberon weilt. Ihr Gegenpart ist Stern-Journalist Michael Jürgs, den Robert Gwisdek gibt, als würde er damit eigene Negativerlebnisse mit Journalisten verarbeiten.

Eigentlich ist ihr Dialog gar kein Interview, zumindest nicht gemessen an den PR-Maßstäben von heute. Schneider war ungewöhnlich offen, wenn sie beschlossen hatte, sich jemandem zu öffnen. Was sie gegenüber Jürgs auch tat, zum Leidwesen ihrer Freundin Hilde (Birgit Minichmair), die sie in Quiberon besucht, in einem Sanatorium, in dem sich Schneider erholt.

Während Hilde eine fiktive Gestalt ist, basierend auf einer Freundin Schneiders, die nicht im Film auftauchen wollte, ist die vierte Person der Handlung real: Fotograf Robert Lebeck (Charly Hübner), der Schwarzweißfotos gemacht hat, die zu den schönsten, von Schneider gemachten Aufnahmen zählen.

„3 Tage in Quiberon“ bei der Berlinale

20. Februar, 12.00 Uhr Friedrichstadt-Palast, 21.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele.

21. Februar, 21.30 Uhr Filmkunst 662.

25. Februar, 12:45 Uhr Berlinale Palast.

Schneider war eine öffentliche Frau, auch in Momenten ihres Leids. Der Schlimmste stand ihr erst bevor: der Unfalltod ihres Sohns David, der im Juli 1981 starb, ein Ereignis, das über den „3 Tagen in Quiberon“ schwebt und den brillanten Schwarzweißbildern, die Fotos von Lebeck nachgeahmt sind, zusätzliche Melancholie verleihen. Dass sich Atef auf drei Tage von Romy Schneider konzentriert, erzeugt eine Intensität, die in einem viele Jahre umspannenden Film unmöglich wäre.

Ohne bekannte Stationen im Leben der Schauspielerin abzuhaken, ohne Aneinanderreihung von Künstlern, mit denen Schneider arbeitete, die sie liebte, gelingt Atef das Psychogramm einer sensiblen Frau, die ihre tiefsten Emotionen nie verbergen konnte. Eine Qualität, die sie als Schauspielerin unverwechselbar machte, ihr als Mensch jedoch Unglück einbrachte.

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