BayernLB und WestLB uneins: Landesbanken-Fusion geplatzt

Rückschlag für die Neuordnung der Staatsbanken: Die BayernLB bricht die Verhandlungen mit der WestLB ab, bevor sie richtig begonnen haben.

Hängende Köpfe im Angesicht einer geplatzten Fusion. Bild: dpa

MÜNCHEN/DÜSSELDORF afp | Auch zwei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise kommt der Umbau des deutschen Landesbanken-Systems nicht voran. Die beiden angeschlagenen Institute WestLB und BayernLB erklärten ihre Gespräche über eine Fusion am Donnerstag für gescheitert. Die deutschen Landesbanken waren von der Finanzkrise hart getroffen worden, weil sie vor der Krise sehr viele hochkomplexe und riskante Wertpapiere gekauft hatten.

Der Vorstand der BayernLB habe beschlossen, eine Fusion nicht weiter zu prüfen, teilten die Münchener mit. Die wirtschaftlichen Vorteile eines Zusammenschlusses gegenüber einer eigenständigen BayernLB stünden in keinem "hinreichend ausgewogenen Verhältnis" zu den Herausforderungen einer Fusion. Die BayernLB, zu der auch die Internet-Bank DKB gehört, sei auch alleine "für die Zukunft gut positioniert", erklärte der Bank-Vorstand.

Die WestLB bedauerte den Abbruch der Gespräche. Eine vertiefte Prüfung eines Zusammengehens wäre "sinnvoll" gewesen, sagte Institutschef Dietrich Voigtländer. Die WestLB werde auch in Zukunft Fusionsoptionen ausloten, erklärte der Anwalt und CDU-Finanzexperte Friedrich Merz, der den Verkauf der Landesbank im Auftrag des Bundes regeln soll.

Die Landesbanken Bayerns und Nordrhein-Westfalens hatten Ende September mitgeteilt, ein Zusammengehen bis Jahresende zu prüfen. Sie hatten in der Krise milliardenschwere Finanzspritzen und Garantien vom Staat erhalten. Die WestLB richtete zusätzlich als erste deutsche Bank eine sogenannte Bad Bank ein, also eine Sammelstelle für risikoreiche Wertpapiere, welche die Bank in Schwierigkeiten gebracht hatten. Die für eine Genehmigung der Fusion zuständige EU-Kommission hatte mit Zurückhaltung auf die Pläne von WestLB und BayernLB reagiert.

Noch vor gut einem Monat hatten sich Vertreter von Bund, Ländern und Banken darauf geeinigt, den Zusammenschluss von Landesbanken schneller voranzutreiben. Bisher war allerdings außer einer Fusion von WestLB und BayernLB nur noch eine Fusion von Hessischer Landesbank (Helaba), WestLB und einem weiteren Partner von den Beteiligten erörtert worden.

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