Bärenangriffe in Europa: Mann erschießt Braunbären
Die Slowakei meldet zwei Attacken durch Braunbären. In Italien bestätigt ein Gericht, dass das Tier vorerst weiterleben darf, das einen Jogger getötet hat.
Demnach schoss der Angegriffene mit einer Pistole zunächst zweimal in die Luft. Als sich die Bärin dem Mann dennoch bis auf einen Meter genähert habe, habe er zehn Schüsse abgegeben – der letzte sei tödlich gewesen. Der Vorfall ereignete sich am Freitag bei der Gemeinde Sucany. Die Pistole war dem Behördensprecher zufolge legal gekauft gewesen.
Zu einem weiteren Zwischenfall kam es am Samstag bei Liptovsky Hradok. Dort wurde ein Jogger von einem Bären überrascht. Er konnte sich nach der Attacke noch zu einer Straße schleppen, wo er von einem Busfahrer entdeckt wurde. Er sei mit Bisswunden an den Gliedmaßen ins Krankenhaus gebracht worden, aber außer Lebensgefahr, teilte die staatliche Naturschutzbehörde SOP SR mit. Noch untersucht werde ein anderer Konflikt mit einem Bären im Bezirk Krupina, bei dem ein Waldarbeiter seine Schusswaffe eingesetzt habe.
Derweil erlegte ein Einsatzteam der Behörde am Fuße des Gebirges der Großen Fatra eine auffällig gewordene Bärin. Das drei Jahre alte und 53 Kilo schwere Tier habe seine natürliche Scheu vor Menschen verloren und sei zu einer „realen Gefahr“ für die Bewohner der Gemeinde Necpaly geworden, hieß es. Die Bärin sei wiederholt in der Umgebung des Rathauses, des Kindergartens und der Bushaltestelle beobachtet worden. Zudem habe sie die Gärten von Häusern aufgesucht und dort Schäden an Obstbäumen verursacht. In der Slowakei leben nach Einschätzung von Zoologen mehr als 1.000 Braunbären.
Das Oberste Verwaltungsgericht in Rom stoppte am Freitag den Tötungsbefehl für die „Problembärin“ JJ4, die im April einen Jogger umgebracht hatte. Die Richter forderten die Provinzregierung im Trentino auf, „die Umsiedlung in eine andere Einrichtung, möglicherweise außerhalb des Staatsgebietes“, zu prüfen. Endgültig entscheiden soll das Verwaltungsgericht Trient, voraussichtlich im Dezember.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste