piwik no script img

Autofahren, egal was es kostet

■ Der höhere Benzinpreis hindert keinen am Autofahren. OPEC treibt erfolgreich den Rohölpreis nach oben

(taz/rtr/AP) – Zwar ist der Benzinpreis seit Beginn des Jahres um insgesamt 13 Pfennig gestiegen, aber das hindert deutsche Autofahrer nicht am Tanken und Fahren, schon gar nicht zur Urlaubszeit. Der Benzinverbrauch ist trotz erhöhter Mineralölsteuer nicht zurückgegangen, wie die Stuttgarter Nachrichten am Samstag berichteten. Im Gegenteil, im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Verbrauch sogar um 2,1 Prozent gestiegen. Autofahrer in Deutschland tankten danach 2,58 Millionen Liter Benzin und 2,37 Millionen Liter Diesel. Beim Diesel gab es Verbrauchssteigerungen von 6,5 Prozent.

Grünen-Vorstandssprecherin Antje Radcke sagte dem Blatt, sechs Pfennig mehr seien zu wenig gewesen, um die Autofahrer zum Umdenken zu bewegen und verwies auf die geplanten weiteren Steuererhöhungen. „Wenn die Leute merken, dass die Mineralölsteuer immer weiter steigt, werden sie ihr Verhalten schon ändern“.

Mit höheren Benzinpreisen müssen Verbraucher aber nicht erst in ferner Zukunft, sondern bald rechnen. Am Wochenende stieg der Rohölpreis an den internationalen Ölmärkten erstmals seit 21 Monaten über 20 Dollar pro Barrel. Den Preisanstieg führten Händler auf die Produktionskürzungen großer Ölexporteure zurück. Seit März hatten die Opec-Länder konsequent die Produktion gedrosselt, um den Ölpreis aus seinem Tief von unter 10 Dollar pro Barrel zu holen. Bis März 2000 soll die Produktion weiter reduziert werden, bis das Ziel von 4 Millionen Barrel weniger auf 23 Millionen Barrel pro Tag erreicht wird. Bis jetzt wurde eine Senkung um 3,779 Millionen Barrel erreicht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen