Ausstieg aus fossiler Stromerzeugung: Ins Stromnetz müssen 650 Milliarden Euro fließen
Deutschland muss bis 2045 doppelt so viel wie geplant ins Stromnetz investieren – sonst könne es seine Klimaziele nicht erreichen, so eine neue Studie.
Erstellt haben die Studie Tom Krebs und Patrick Kaczmarczyk von der Uni Mannheim sowie Tom Bauermann vom IMK. Die drei Ökonomen berechneten den Finanzbedarf auf Grundlage des Entwicklungsplans für das Übertragungsnetz, in dem der Strom quer durch Deutschland fließt, sowie die Pläne für die Verteilnetze, in denen der Strom an die Verbraucher weitergeleitet wird.
So beinhaltet der aktuelle Netzentwicklungsplan der vier privaten Übertragungsnetz-Betreiber die Vorgaben des Klimaneutralitätsgesetzes sowie das Ziel der Klimaneutralität für den Stromsektor bis 2035. Je nach Szenario steigt demnach zudem der Bruttostromverbrauch zwischen 2023 und 2045 von 525 auf 1.080 bis 1.300 Terawattstunden.
Damit das Übertragungsnetz diese Mehrbelastung bewältigen kann, müssen die Investitionen für das Netz schnell und massiv steigen. Laut Studie bedarf es bis 2037 eines Volumens von 19,8 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr beliefen sich die Investitionen auf rund 8 Milliarden Euro.
Gesamtkosten könnten noch höher sein
Auch in die Verteilnetze müsste deutlich mehr investiert werden. Den Schätzungen zufolge sind bis 2045 gut 323 Milliarden Euro nötig. Jährlich wären das 14,4 Milliarden Euro und damit ungefähr doppelt so viel, wie 2023 in die Verteilnetze floss.
Allerdings warnen die Autoren, dass ihre Schätzung mit einer gewissen Unsicherheit behaftet ist. Insbesondere steigende Rohstoffpreise, Lieferengpässe sowie Verzögerungen bei Genehmigungen könnten die Gesamtkosten noch höher ausfallen lassen.
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