Außergerichtliche Einigung gescheitert: VW wegen möglicher Sklavenarbeit in Brasilien verklagt
Auf einer Farm im Amazonas-Gebiet sollen Arbeiter in den 1970ern und 1980ern wie Leibeigene gehalten worden sein.
Die Vorwürfe beziehen sich auf die Zustände auf dem Agrarbetrieb Fazenda Volkswagen, der einer Tochterfirma von Volkswagen do Brasil gehörte. Nach Angaben der Ermittler hinderten bewaffnete Wachleute und ein System der Schuldknechtschaft die Arbeiter am Verlassen der Farm. Das seien Merkmale von moderner Sklavenarbeit.
„Dokumente und Zeugenaussagen belegen die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen auf der Fazenda während dieser Zeit“, sagte Staatsanwalt Rafael Garcia Rodrigues. „Die Arbeiter waren durch erschöpfende Arbeitszeiten, entwürdigende Arbeitsbedingungen und Schuldknechtschaft sklavereiähnlichen Bedingungen ausgesetzt.“
Mit der Fazenda Volkswagen wollte der Autokonzern damals in das Fleischgeschäft einsteigen. Die Farm wurde in den 1970er Jahren gegründet und von der brasilianischen Militärdiktatur unterstützt. Sie war rund 1.400 Quadratkilometer groß und hatte etwa 300 Arbeiter. Die für die Rodung zuständigen Leiharbeiter waren nicht direkt bei dem Tochterunternehmen angestellt.
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