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Außenminister Maas in LitauenBundeswehr bleibt im Baltikum

Außenminisiter Maas wurde im Baltikum als Verbündeter empfangen. An der Stationierung der Bundeswehr hält er fest, doch die Wünsche sind größer.

Drei Männer im Grünen: Die Außenminister von Lettland, Litauen und Deutschland Foto: dpa

Palanga dpa | Bei seinem Antrittsbesuch im Baltikum schlug Außenminister Heiko Maas (SPD) Freude über seinen harten Kurs gegenüber Russland entgegen. „Wir sind dankbar für seine prinzipientreue Position zu Russland“, sagte der litauische Außenminister Linas Antanas Linkevicius am Freitag nach einem ersten Treffen mit Maas und den Amtskollegen aus Estland und Lettland im litauischen Badeort Palanga an Ostsee. „Das ist genau das, was wir von unseren Alliierten und Partnern erwarten.“

Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics nannte Maas' Kurs „realistisch“. Der Bundesaußenminister steht in seiner eigenen Partei wegen seiner harten Haltung gegenüber Russland in der Kritik. Er warf Moskau unter anderem ein „zunehmend feindseliges“ Agieren vor.

Erst am Tag zuvor hatte Maas seinen Antrittsbesuch in Moskau absolviert. Zwar waren sich Maas und der russische Außenminister Sergej Lawrow im Streit um das Atomabkommen mit dem Iran einig, doch zu Beginn seiner Amtszeit hatte der SPD-Poltiker einen härteren Kurs gegenüber Moskau eingeschlagen als seine beiden Vorgänger Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel.

Die beiden waren mit ihrer Haltung zu Russland im Baltikum angeeckt. Steinmeier hatte den Nato-Truppenaufmarsch im östlichen Bündnisgebiet als „Säbelrassen“ bezeichnet und damit für Irritationen gesorgt. Und die Forderung Gabriels nach einer schrittweisen Aufweichung der Russland-Sanktionen bei Fortschritten im Ukraine-Konflikt kam im Baltikum auch nicht gut an.

1.000 Nato-Soldaten im Baltikum stationiert

Die baltischen Staaten fühlen sich seit der Annexion der Krim vom Nachbarn Russland bedroht. Maas versicherte ihnen, dass die Bundeswehr sich weiter am Nato-Einsatz im Baltikum zur Abschreckung Russlands beteiligen wird. „Eine Aufstockung (…) ist allerdings kein Thema für uns“, sagte er.

Als Reaktion auf die wachsenden Spannungen mit Russland hatte die Nato im Juli 2016 die Entsendung von je etwa 1.000 Soldat*innen in die drei baltischen Staaten und Polen beschlossen. Es war die größte Truppenverlegung Richtung Osten seit Ende des Kalten Krieges. Seit Februar 2017 sind rund 450 Bundeswehrsoldat*innen auf dem etwa 100 Kilometer von der russischen Grenze entfernten Stützpunkt im litauischen Rukla stationiert. Die Bundeswehr hat sich zudem immer wieder mit „Eurofightern“ an der Luftraumüberwachung beteiligt. „Dazu stehen wir auch in Zukunft“, sagte Maas.

Die Regierungen in Tallinn, Riga und Vilnius hätten gerne noch mehr Unterstützung und wollen dies auf dem Nato-Gipfel im Juli in Brüssel auch deutlich machen. Sie betonten bei dem Treffen mit Maas aber, dass es ihnen nicht unbedingt um mehr Soldat*innen geht. „Es geht nicht nur um die Truppenstärke, es geht nicht nur um die Zahl der Soldaten am Boden. Es geht um die Fähigkeit der Nato, diese Kräfte auch einzusetzen“, sagte der estnische Außenminister Sven Mikser.

Mehr Unterstützung bei der Luftabwehr gewünscht

Die drei Minister wünschten sich außerdem Unterstützung bei der Luftabwehr. Sie gilt als eine der Schwachstellen in der Verteidigung der Baltenstaaten. Angesichts von Sorgen um die eigene Sicherheit bemühen sich Estland, Lettland und Litauen neben dem Erwerb von Luftabwehrsystemen für kurze Reichweiten auch um die Stationierung von US-Flugabwehrsystemen vom Typ Patriot in der Region.

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4 Kommentare

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  • Es gibt ja dise Geschichte, dass 1990 sowjetische Vertreter angeblich der deutschen Regierung Ostpreußen zum Kauf angeboten haben. Heute würden die baltischen Staaten und Polen vermutlich zusammenlegen, damit die deutsche Regierung es kauft.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @rero:

      Geschichte? Sie meinen wohl Gerücht...

  • „Die baltischen Länder sind wichtige gleichgesinnte Partner, deren pro-europäische Stimme wir mehr denn je brauchen, um die EU zukünftig noch handlungsfähiger zu gestalten“

     

    Ja, wenn sich die "europäische Idee" auf´s Sparen und Schießen beschränkt, dann sind die kleinen baltischen Länder wahrlich große Europäer!

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Und Ihre europäische Idee beschränkt sich wohl darauf, wie 1939 die baltischen Staaten dem Russen zu schenken...?