Ausländer in Köln angegriffen: Verabredete „Menschenjagd“
Mehrere Männer aus Pakistan und Syrien sind in Köln krankenhausreif geschlagen worden. Offenbar hatten sich Rocker und Hooligans zu den Angriffen verabredet.
Mehrere Gewalttäter haben in Köln gruppenweise Menschen mit pakistanischer und syrischer Staatsangehörigkeit angegriffen und verletzt. Eine Gruppe von etwa 20 Menschen sei am Sonntagabend in der Nähe des Hauptbahnhofs auf sechs Pakistaner losgegangen, teilte die Polizei mit. Zwei der Angegriffenen wurden nach der Auseinandersetzung verletzt ins Krankenhaus gebracht. Wenig später hätten fünf Täter einen 39-Jährigen mit syrischer Staatsangehörigkeit angegriffen und leicht verletzt. Die Polizei ermittele wegen gefährlicher Körperverletzung. Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht, war zunächst unklar.
Nach Informationen des Kölner Express hatte sich eine Gruppe aus Rockern, Hooligans und Türstehern über Facebook verabredet, „um in der Kölner Innenstadt „auf Menschenjagd“ zu gehen“. Dies wollte ein Polizeisprecher in der Nacht zu Montag nicht bestätigen. Ob die Übergriffe einen rassistischen Hintergrund hatten, werde zurzeit noch ermittelt, sagte er.
Bereits am Nachmittag habe die Polizei Hinweise „auf Personengruppen erhalten, die gezielt Provokationen suchen würden“, hieß es in der Mitteilung vom Sonntagabend. Daraufhin sei die Polizei in der Innenstadt mit starken Kräften im Einsatz gewesen. In der Nacht sei die Präsenz nach mehreren Personenkontrollen dann wieder zurückgefahren worden, sagte ein Polizeisprecher.
Im Zuge der Kontrollen seien vier Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, die ausgesprochene Platzverweise nicht befolgt hätten. Ob diese Personen zu den Angreifern gehörten, werde noch ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Es wurden zwei Strafanzeigen gestellt.
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