Auschwitz-Komitee hat neue Präsidentin: Power für die Brandmauer
Das Internationale Auschwitz Komitee vertritt Holocaust-Überlebende aus 19 Ländern. Nun wurde Eva Umlauf zu seiner neuen Präsidentin gewählt.
Umlauf ist nach Angaben des Komitees eine der jüngsten Überlebenden des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. 1942 in einem slowakischen Arbeitslager in eine jüdische Familie hineingeboren, sei sie Ende Oktober 1944 zusammen mit ihrer im 4. Monat schwangeren Mutter und ihrem Vater nach Auschwitz deportiert worden. Ihr Vater sei bei einem Todesmarsch erschossen worden, Eva Umlauf habe mit ihrer Mutter das Lager überlebt. Ihre Schwester wurde demnach nach der Befreiung Ende Januar im April 1945 in Auschwitz geboren.
Umlauf lebt heute in München und praktiziert dort als Kinderärztin und Psychotherapeutin. Sie reise zudem durch Deutschland, um jungen Menschen ihre Geschichte zu erzählen und sie für die Gefahren, die der Demokratie heute drohen, zu sensibilisieren.
Im Gespräch mit jungen Menschen
Im Januar hatte ein offener Brief der Holocaust-Überlebenden an den damaligen Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz für Schlagzeilen gesorgt. Vor der Abstimmung über das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz hatte sie an Merz appelliert, dieses nicht gemeinsam mit der AfD zu beschließen. „Tun Sie es nicht, Herr Merz“, hieß es in dem Brief. Das Gesetz fand letztlich keine Mehrheit im Parlament.
Das Internationale Auschwitz Komitee ist ein Zusammenschluss von Auschwitz-Überlebenden und ihren Organisationen aus 19 Ländern. Sein Sitz ist Berlin. Der Name Auschwitz hat sich als Synonym für den Holocaust und Inbegriff des Bösen weltweit ins Bewusstsein eingebrannt. Allein dort brachten die Nationalsozialisten mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. In ganz Europa ermordeten sie während der Schoah etwa sechs Millionen Juden.
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