Ausbau von Wind- und Sonnenkraft: Jobmotor Energiewende
In diesem Jahr kommt mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. Die Branche hat massenhaft neue Jobs geschaffen.
Im vergangenen Vierteljahrhundert ist der Ausbau der erneuerbaren Energien rasant vorangegangen: Im Jahr 2000 lag ihr Anteil am verbrauchten Strom bei nur 6,3 Prozent, im Jahr 2020 waren es bereits 45,3 Prozent. Ziel der Bundesregierung ist, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Der Ausbau der Solarenergie liegt deutlich über den festgelegten Zielen. Auch die Kapazitäten der Windkraft steigen stark, bislang aber nicht im vorgesehenen Maße.
Der Ausbau der Erneuerbaren ist nicht nur gut fürs Klima, weil durch ihn fossile Kraftwerke ersetzt werden. Er schafft auch in großem Stil neue Arbeitsplätze. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Jobs in diesem Bereich weltweit so stark an wie noch nie. Zu diesem Ergebnis kommt ein von der UN-Organisation für Arbeit (ILO) und der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (Irena) am Dienstag veröffentlichter Bericht. Insgesamt steigt die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Sektor gegenüber dem Jahr 2022 auf mindestens 16,2 Millionen. Das waren 18 Prozent mehr. 46 Prozent der Stellen entfallen allein auf China. Das Land hat nach Angaben der Organisationen von 2014 bis 2023 fast dreimal so viel Geld in erneuerbare Energien investiert wie die USA und doppelt so viel wie Europa, insgesamt 1,4 Billionen Euro.
In der EU sorgen erneuerbaren Energien für 1,8 Millionen Stellen. Deutschland liegt dem Bericht zufolge bei der Windkraft mit 109.000 Jobs in der EU an erster Stelle – im Jahr 2016 waren es allerdings schon einmal 167.600. Die Zahl der Arbeitsplätze in der deutschen Solarbranche hat sich 2023 mit knapp 155.000 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. „Unter den EU-27-Ländern verfügt Deutschland über die größte kumulierte Solar-PV-Kapazität“, heißt es in dem Bericht.
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