Aus für Riesenairbus in Hamburg: Dinosaurier der Lüfte
Die Luftfahrtgesellschaft Emirates hat angekündigt, ihren letzten Airbus A380 übernehmen zu wollen. Damit läuft die Produktion nach 15 Jahren aus.
![zwei Airbus-A380-Flugzeuge nebeneinaner auf brauner Erde er zwei Airbus-A380-Flugzeuge nebeneinaner auf brauner Erde er](https://taz.de/picture/5079607/14/online-A380-1.jpeg)
Schade für den Aufwand, könnte man sagen. Denn die Hamburger Politik hat Kopfstände gemacht, um die Produktion des A380 an die Elbe zu holen.Gegen große Widerstände hat sie etwa die Elbbucht Mühlenberger Loch um ein Fünftel verkleinern lassen. Das Mühlenberger Loch ist das größte europäische Süßwasserwatt und nach deutschem und europäischem Recht geschützt. Um das Projekt trotzdem durchsetzen zu können, hatte man es eigens per Gesetz für gemeinwohldienlich erklärt. Kritiker sprachen von einem „lex airbus“.
Um den Verlust auszugleichen, hat der Senat die benachbarte Elbinsel Hahnöfersand zu zwei Dritteln abtragen lassen, um dort ein künstliches Süßwasserwatt zu schaffen. Das ging einigermaßen fix. Doch die letzte Ausgleichsmaßnahme in der Breitenburger Niederung in Schleswig-Holstein wurde erst 2019 fertig, 16 Jahre nach der Teilverfüllung der Elbbucht.
Aus dem sandig-schlickigen Untergrund der Elbbucht festen ebenen Boden für eine Flugzeugfabrik zu machen, war eine ingenieurstechnische Meisterleistung. Dafür hat die Bürgerschaft aber auch mehr als eine halbe Miliarde Euro bezahlt.
Doch die Erweiterung des Werksgeländes reichte Airbus nicht, schließlich sollte auch eine Frachtversion des Fliegers gebaut werden – so schwer, dass die bestehende Piste nicht ausreichte. Um sie verlängern zu können, nahm der Senat einen Konflikt mit dem benachbarten Dorf in Kauf: Häuser mussten geräumt, ein Deich verlegt werden. Der Frachter wurde nie gebaut. Gernot Knödler
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