Auf Druck von Obama: US-Verteidigungsminister tritt zurück
US-Präsident Obama hat Verteidigungsminister Hagel zum Rücktritt gedrängt. Angeblich ist er nicht der richtige Mann für den Kampf gegen den „Islamischen Staat“.
WASHINGTON dpa | US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat seinen Rücktritt erklärt. Das berichtet die New York Times in ihrer Online-Ausgabe. Demnach wird US-Präsident Barack Obama den Rücktritt noch am Montag offiziell verkünden.
Angeblich trat Hagel auf Aufforderung Obamas zurück. Der Umgang mit dem „Islamischen Staat“ erfordere andere Eigenschaften als die, die Hagel mit sich bringe, erklärte laut NYT ein Regierungsvertreter. Der frühere republikanische Senator und Vietnam-Veteran hatte das Amt Ende Februar 2013 als Nachfolger von Leon Panetta übernommen. Er galt als Skeptiker gegenüber der US-Militärintervention im Irak und war der einzige Republikaner in Obamas Regierungsteam.
Hagel managte den Teil-Rückzug aus Afghanistan und das schrumpfende Budget des Pentagons. Doch „die nächsten Jahre brauchen einen anderen Fokus“, sagt ein Sprecher gegenüber der NYT, der anonym bleiben wollte.
Die Zeitung bezeichnet den 68-Jährigen als erstes hochrangiges „Opfer“ der jüngsten Kongresswahlen, bei denen die Republikaner die Mehrheit in beiden Parlamentskammern gewonnen haben. Unklar war am Montag, wen Obama als Nachfolger ernennen wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!