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Attentat in Ansbach12 Verletzte bei Bombenanschlag

Ein Mann hat nahe eines Open-Air-Konzerts eine Bombe gezündet. Der mutmaßliche Angreifer soll ein 27-jähriger Flüchtling aus Syrien sein. Er starb bei der Explosion.

Erste Hilfe für die Verletzten: Rettungskräfte am Sonntagabend in Ansbach Foto: dpa

Ansbach dpa | Bei einem Bombenanschlag im fränkischen Ansbach sind zwölf Menschen verletzt worden, drei davon schwer. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält es für wahrscheinlich, dass der Anschlag am Sonntagabend das Werk eines islamistischen Selbstmordattentäters war. „Meine persönliche Einschätzung ist, dass ich es leider für sehr naheliegend halte, dass hier ein echter islamistischer Selbstmordanschlag stattgefunden hat“, sagte Herrmann am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der mutmaßliche Täter sei ein 27-jähriger Flüchtling aus Syrien. Er starb bei der Explosion nahe einem Open-Air-Konzert.

Der Mann, der öfter in psychiatrischer Behandlung gewesen sei, habe die Bombe mit scharfkantigen Metallteilen in seinem Rucksack bei dem Musikfestival mit etwa 2.500 Besuchern zünden wollen, sagte Herrmann bei einer Pressekonferenz in Ansbach. Ihm wurde aber der Einlass verwehrt. Die Explosion ereignete sich gegen 22.00 Uhr vor dem Eingang zum Konzert. Der Nürnberger Polizeivizepräsident Roman Fertinger sagte: „Wenn er mit dem Rucksack in die Veranstaltung gelangt wäre, hätte es bestimmt mehr Opfer gegeben.“

Auf die Frage, ob der Täter im Zusammenhang mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) stehe, sagte der Minister: „Es ist dies auf jeden Fall nicht auszuschließen.“ Konkrete Hinweise auf den IS gebe es allerdings nicht. „Die offensichtliche Absicht, mehr Menschen zu töten, weist zumindest auf einen islamistischen Hintergrund hin“, fügte Herrmann dennoch hinzu. Man müsse nun herausfinden, mit wem der Täter kommuniziert habe, erläuterte Staatsanwalt Michael Schrotberger.

Es ist die dritte Bluttat in Bayern innerhalb einer Woche. Am Montag vergangener Woche hatte ein afghanischer Flüchtling unter anderem in einer Regionalbahn in Würzburg Menschen mit einer Axt angegriffen, am Freitag war ein junger Mann in München Amok gelaufen. Mehrere Menschen starben, viele wurden verletzt.

Großeinsatz der Polizei

Herrmann sagte, es sei leider ein weiterer schlimmer Anschlag, der gerade die Besorgnis der Menschen weiter verstärken dürfte. Eine restlose Aufklärung der Tat sei wichtig, um das Vertrauen in den Rechtsstaat wieder herstellen zu können. „Wir müssen sehen, dass neben vielen Flüchtlingen mit schlimmen Schicksalen auch Leute in unser Land kommen oder gekommen sind, die eine echte Gefahr für die Sicherheit der Menschen in unserem Land darstellen“, sagte er. „Das können wir nicht hinnehmen.“ Das müsse Konsequenzen haben.

Er pocht auf Gesetzesänderungen auf Bundesebene. Dabei gehe es etwa um das Strafrecht und um aufenthaltsrechtliche Fragen. „Wir müssen auch anderen deutlich machen: Jeder hat die Rechtsordnung dieses Landes zu akzeptieren.“ Wenn jemand dagegen verstoße, müsse schon auf niedrigerer Schwelle als bisher deutlich werden, dass er das Land wieder zu verlassen habe. Allerdings hängen die Überlegungen nicht unmittelbar mit dem tödlichen Attentat vom Sonntagabend zusammen: Das bayerische Kabinett wird von Dienstag an bei einer Klausur am Tegernsee vor allem das Thema Sicherheit diskutieren.

In Ansbach sorgte die Explosion für einen Großeinsatz der Polizei, die mit 200 Kräften anrückte. Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit 350 Kräften im Einsatz. Die Polizei gründete eine Sonderkommission mit mehr als 30 Mitgliedern. Die Tatortarbeit begann noch in der Nacht.

Der mutmaßliche Täter sei vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen und habe einen Asylantrag gestellt, sagte Herrmann. Der Antrag wurde vor einem Jahr abgelehnt, der Flüchtling sei seitdem geduldet gewesen. Hintergrund sei, dass Deutschland im Moment niemanden nach Syrien in den Bürgerkrieg abschiebe. Der Grund für die Ablehnung des Asylantrags ist laut Herrmann noch unbekannt. Dies soll im Laufe des Tages mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geklärt werden.

Er sei entsetzt, dass der Asylschutz menschenverachtend missbraucht werde, sagte er. „Das ist ungeheuerlich.“ Alles müsse unternommen werden, damit solches Verhalten nicht weiter um sich greife.

Der Mann wohnte in einer Unterkunft in Ansbach und war wiederholt strafrechtlich in Erscheinung getreten. Unter anderem hatte die Polizei wegen eines Drogendelikts mit dem Mann zu tun, wie Herrmann sagte. Der Syrer habe sich schon zwei Mal das Leben nehmen wollen. Er sei deshalb auch schon in einer Psychiatrie untergebracht gewesen.

Komplette Altstadt abgeriegelt

Die komplette Altstadt von Ansbach, das rund 40.000 Einwohner hat, war am späten Abend abgeriegelt. Anwohner konnten zunächst nicht zurück in ihre Häuser. Das Open-Air-Konzert wurde abgebrochen. Bei den „Ansbach Open 2016“ sollten am Sonntag die deutschen Popsänger Joris, Philipp Dittberner und Gregor Meyle auftreten.

Unklar war zunächst, in welchem Umfeld sich der 27-Jährige bewegte und woher er den Sprengstoff hatte. Man müsse auch klären, woher genau die Metallteile stammten, sagte Polizeivizepräsident Fertinger. Diese glichen solchen, die in der Holzindustrie verwendet werden.

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38 Kommentare

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  • Ach, wie sind die Reaktionen hier mal wieder schön.

     

    Die einen sehen sofort die Ursachen in miserablen Flüchtlingsunterkünften (mag sein?) oder im Westen und die anderen müssen sofort dagegenhalten.

     

    Auffällig ist für mich, dass egal, aus welcher Gegend der Täter stammte, ob aus Iran, Syrien oder der Pfalz, allesamt psychische Probleme, offenbar hochgradige Depression, eine Rolle spielt. Vielleicht sollten wir uns mal lieber um die psychiatrische Versorgung in diesem Land Sorgen machen.

     

    Von mir aus kann man hier Verbindungen zum kapitalistischen System herstellen. Der hohe Anteil an depressiv Erkrankten ist vermutlich wirklich in Zusammenhang mit unserer Wirtschaftsordnung zu sehen.

     

    Dennoch kann man das dann nicht einfach so belassen. Ich selber habe vor ein paar Jahren aufgehört, verhalensauffällige Jugendliche zu betreuen, weil neben der immer mieseren Besoldung (am besten zum Hartzsatz die Menschen aufnehmen) auch die in meinem Bezirk zuständige Jugendpsychiatrie wohl einen Jugendlichen entlassen hatte, der vorher angekündigt hatte, anschließend ein Kind zu mißbrauchen und zu töten, was er dann auch tat. Wenn wir kein Geld mehr haben, um gemeingefährliche Menschen ausreichend zu betreuen, dann ist ein Satz wie "Wir schaffen das!" wirklich der Hohn, wenn man weiß, dass auf einen -zigtausende von Kriegstraumata geschädigte Menschen aufsuchen.

     

    Einen Menschen aus dem Krieg holen, kann jeder, aber es erfordert was, auch den Krieg aus dem Menschen zu holen. Auch mehr als eine "Willkommens-Kultur".

    • @Age Krüger:

      Sehr guter Kommentar!

       

      Ich sehe die "psychiatrische" bzw. soziale Bombe von "Deutschen" allerdings auch ticken. Ein Wunder, dass die so ausgegrenzten anscheinend "nur" lieber von der Brücke springen oder Neonazi werden (deren Taten zählen ja bekanntermaßen nicht als politisch motiviert oder Terror).

       

      Nicht nur in den Psychiatrien sollte mal nachgedacht werden - sicher spielt hier auch Geld eine Rolle, sondern auch in allen Sozialämtern, Jobcentern etc. Was dort tagtäglich Millionen von antragstellenden Menschen in D ab- und aushalten müssen, kann nur eine tickende Bombe sein. Oft folgen psychische Erkrankungen. Und so was dann noch mit Kriegstrauma...

    • @Age Krüger:

      Die allermeisten Flüchtlinge sollen latent auf die Rückreise vorbereitet werden; Die Zurückhaltung ist zumindest hier geplant.

      • @lions:

        Das ist richtig.

         

        Bei minderjährigen Flüchtlingen denkt sich eh jedes Jugendamt, dass der mit 18 abgeschoben wird und daher für Maßnahmen, die was kosten, eh nicht in Betracht kommt. Da wird einem dann lieber das verzogene Blag mit ADHS der deutschen Mama geschickt, die sich Sorgen macht, dass das Kind nicht später seinen Doktor summa cum laude machen kann.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Da war der dritte Suicidversuch dann erfolgreich.

    Mich wundert nur noch, daß von den jährlich mehr als 10.000 Selbst"mördern" nicht noch viel mehr Amok laufen.

    Was soll überhaupt das ganze Gerede von Amoklauf vs. Terroranschlag? Diese ganzen ISler sind doch alle suicidal. Die Leute von der RAF haben sich doch auch nicht selbst umgebracht.

     

    Wenn die Herrschenden ihren menschenverachtenden Kapitalismus als alternativlos darstellen, dann muß man sich über die daraus resultierende Hoffnungslosigkeit doch nicht wundern.

    Welcher Bauernfänger das dann ausnutzt, ist doch letztlich völlig egal.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Ihre "der Westen ist schuld!" Rhetorik ist offensichtlich falsch. Die meisten Terroranschläge von Islamisten richten sich gegen Menschen im Nahen Osten die selber Moslems sind, den Glauben aber nach Ansicht der Täter nicht streng genug auslegen. Diese Gewalttaten haben mit dem Kapitalismus nicht das Geringste zu tun. Nur weil Sie den Kapitalismus nicht leiden mögen muss nicht alles was schlecht ist damit im Zusammenhang stehen.

       

      Wer sich mal Bekennervideos des IS angesehen hat weiß das dort nicht selten auf die Stelle im Koran verwiesen wird mit der die Tat oder die Art der Tötung begründet wird. Zum Beispiel wird in einem besonders gruseligem Video länglich begründet warum man Homosexuelle tötet indem man sie von hohen Gebäuden wirft.

      Der Westen wird allenfalls am Rande ewähnt und Kapitalismuskritik habe ich vom IS auch noch nie zu höhren bekommen. Zu seinen Feinden zählt der IS übringends nicht nur den Westen sondern unter Anderen auch Russland.

       

      Es ist ja durchaus Edel das man den einzelnen Moslem vor unberechtigter Kritik schützen will aber man darf dabei nicht den Fehler machen sich die Kritik an der Ideologie des Islam zu verbieten. Das tut man ja beim Christentum berechtigerweise ebenfalls nicht. Schließlich halten sich ohnehin die wenigsten Gläubigen aller Religionen an das was in ihren Büchlein steht, sonst würde die Welt längst am Abgrund stehen.

  • Wie dumm muss man eigentlich noch sein, um sich zu Handlangern für die "niedrigen Arbeiten" von IS-Verbrechern zu machen. Wer sich selbst umbringt, braucht nicht auf 72 Jungfrauen und Märtyrerstatus mit Paradies-Einlass zu hoffen. Laut Koran ist Mord wie auch Selbstmord eine Todsünde und zieht den Ausschluss aus dem ewigen Leben nach sich. Nur deshalb wird hierzulande so eifrig und liebenswürdig um Dumme geworben, die bereit sind, sich dafür zu "opfern" Diese dummen deutschen und wer-weiss-woher-sie-noch-kommen"-den Opfer!

    • @noevil:

      [...]

      da kommt nix gescheiteres bei raus als das muslimische pendant zum kommunisten in unterwanderstiefeln.

       

      Kommentar gekürzt. Bitte unterlassen Sie Beleidigungen.

      • @christine rölke-sommer:

        heiliges schwein!

        von wieviel nicht-dummheit zeugt es, die außerachtlassung irgendwelcher (tatsächlich existierender oder angenommener) glaubenssätze dumm zu nennen?!

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Es gibt den ersten Selbstmordanschlag in Deutschland und einigen Foristen fällt nichts besseres ein, als das auf unmenschliche Unterkunftsbedingungen zu schieben. Kaum zu fassen.

  • Also jetzt ist die Strategie des IS, durch Terror "viele Reaktionen wie hier" hervorzurufen, die Ursache der Anschläge, und vorhin war es noch die schlechte Unterbringung?

     

    Ihr Ansatz ist ja richtig: Sie wollen den Kampf um die Köpfe und Herzen gewinnen um zu verhindern, dass sich Flüchtlinge (oder im Prinzip jeder) einer islamistischen Ideologie anschließt.

    Dabei ist es aber total kontraproduktiv ein Bild zu vermitteln, dass Deutschland nicht genug tun würde und Flüchtlinge schlecht behandeln würde! Ungerecht ist es dazu. Es gab schon viele Kriege in der Geschichte und viele Geflüchtete. Wann und wo wurden die so gut behandelt wie hier und jetzt?

    Wenn man die Köpfe und Herzen gewinnen will, reicht es nicht nur Gutes zu tun. So funktioniert die menschliche Psyche nicht. Man muss auch deutlich machen, dass man weit mehr tut als man müsste, dass die eigenen Möglichkeiten auch begrenzt sind, und an die Eigenverantwortung appelieren.

    In kurzer Zeit 1 Million Flüchtlinge aufzunehmen (von denen bei weitem nicht alle Kriegsflüchtlinge sind) ist eine gewaltige Aufgabe. Dass dabei nicht immer alles glatt laufen kann ist doch wohl verständlich.

    • @karlei:

      es geht nicht um "gut sein" zu flüchtlingen, asylsuchenden (und wanderarbeiterinnen) - es geht um das menschenrechtliche mantra, nämlich respect, protect+fullfill der menschenrechte, auch dann, wenn das menschenrechtssubjekt flüchtling, asylsuchend oder wanderarbeiterin ist. asylverfahren in 'schland, egal ob in bayern oder thüringen, ist von der umsetzung dieses mantras heute weiter entfernt als vor dem 9.11.1989 - auch vor dem 9.11.1989 galten menschenrechte von flüchtlingen, asylsuchenden+wanderarbeiterinnen als vernachlässigbar, aber heute ist dies menschenrecht darauf reduziert, nicht verhungern+verdursten zu dürfen. der rest ist willkür+gnade.

      dass in diesem zustand von lagerhaltung menschen *auf gedanken kommen* wundert mich nicht. es ist nämlich nicht aufgabe von flüchtlingen, asylsuchenden+wanderarbeiterinnen, für miese (über)lebensbedingungen auch noch dankbar zu sein.

      ich wünsch mir allerdings, dass der protest gegen diese bedingungen andere formen annimmt als den suizid, egal ob einzeln oder erweitert.

      • @christine rölke-sommer:

        Ihre Behauptung, dass Flüchtlinge in Deutschland gerade so vor dem Verhungern und Verdursten gerettet sind, können Sie doch nicht ernst meinen.

        Ansonsten kann ich Sie leider nicht ernst nehmen, denn das entspricht nun wirklich nicht der Realität.

        • @karlei:

          doch. ich nehme+meine meine charakterisierung des derzeitigen asyl+flüchtlingsrechts ernst - hätte ich es sonst so geschrieben?

          dass ich es ernst meine, liegt daran, dass ich die GFK und andere menschenrechtliche konventionen ernst nehme. und es liegt daran, dass seit dem sog.asylkompromiß von '93 die in diesen konventionen verbürgten rechte beschnitten und geschleift werden. solange, bis nicht mehr übrigbleibt als die erhaltung der physischen existenz.

          das ist die politik. und die realität im asylverfahren.

          dem steht nicht entgegen, dass viele einzelne dagegen ankämpfen, dass kommunen integrationsprojekte auflegen, dass ngo's fürsorgeaufgaben übernehmen.

          und konkret: Mohammed D. war in Bulgarien als flüchtling (im sinne der GFK) anerkannt. DÜ verhinderte, dass er sich in einem anderen EU-land niederlassen konnte - diese DÜ-regelung hatte sich nicht Bulgarien ausgedacht! das *unseren werten* verpflichtete BAMF hatte ihm vor kurzem eine erneute ausreiseaufforderung=überstellungsandrohung zugestellt, in kenntnis seiner behandlungsbedürftigkeit.

          dieser VA verdankt sich nicht der unmenschlichkeit eines sachbearbeiterin, sondern der politik, wie sie in den letzten änderungen des asylG ihren niederschlag fand.

          und die sich zusammenfassen läßt wie folgt: so lange du bei *uns* bist, halten wir dich am leben - ob du woanders krepierst ist *uns* scheißegal.

    • @karlei:

      Die Ursache von Anschlägen ist auch m.E. freilich immer eine Mischung aus vielen Gründen. Ich habe lediglich versucht wenigstens mal andere Gründe hervorzuheben, bevor gleich wieder alle in die übliche Kerbe schlagen..

       

      Und sicherlich müssen auch Regeln klar formuliert werden, wie Sie richtig schreiben etc. Meine Hoffnung für die Zukunft wäre einfach, dass in Flüchtlingsheimen viel stärker Präventionsarbeit stattfinden würde, um "unsere Gäste" eben nicht den "salafistischen Sozialarbeitern" zu überlassen.

       

      Und ich finde es letztlich schade, dass nun wieder die anderen sprichwörtlich 99% aller friedlichen Flüchtlinge darunter leiden müssen, dass es eben auch schwerst gestörte Menschen unter ihnen gibt, die sich und Unschuldige verletzen oder sogar mit in den Tod reißen können.

       

      Insofern nix für ungut und danke für die angeregte Diskussion.

      • @Ebs69:

        keine Ursache und ebenso Danke. Für eine sachliche Diskussion bin ich immer zu haben und da bin ich auch schmerzfrei ;)

         

        Präventionsarbeit ist sehr wichtig, da sind wir uns einig, jedoch kann sie mMn nicht darin bestehen alle Wünsche und Erwartungen zu erfüllen. Wenn jemand mit der festen Absicht einen Terroranschlag zu verüben, oder einer gefestigten islamistischen Ideologie hierher kommt, dürfte sie auch chancenlos sein.

        Ich habe da viel eher die Sozialisation und das Wertesystem, das die Flüchtlinge mitbringen im Blick, und was das für unsere Gesellschaft in Hinsicht auf Demokratie, Entstehung von Parallelgesellschaften, Gleichberechtigung und Anerkennung von LGBT und Juden bedeutet. Die Mittel für Präventionsarbeit sind hierbei leider auch begrenzt, genau wie die Wirkung derselben.

         

        Und die Gefahr, dass die friedliche Mehrheit der Flüchtlinge unter den Taten einer Minderheit leiden muss, schätze ich als nicht so hoch ein. Zwar gibt es auch hier schwarze, bzw. braune Schafe, aber die überwiegende Mehrheit der deutschen Öffentlichkeit kann sehr wohl differenzieren und ist wohlmeinend, tolerant bis pazifistisch eingestellt.

      • @Ebs69:

        Es ist natürlich Quatsch, darum alle anderen Flüchtlinge leiden zu lassen. Passieren wird's trotzdem, mindestens unterschwellig und oft sicher auch offen. Wenn man sich das bisherige Täterschema so anschaut, werden wohl besonders männliche Migranten zwischen 18 und 40 viel unter generellen Verdächtigungen in diesem Klima der Unsicherheit leiden müssen.

         

        Dazu kommen dann noch die internationalen Menschenschieberbanden, welche die Migranten ausbeuten und in die Kriminalität zwingen. Und die Möglichkeiten des Rechtsstaats, gegen internationales Verbrechen vorzugehen, sind leider begrenzt. Hier wären Aktionen von Interpol und ähnlichen Organisationen wirklich angebracht, der deutsche Staat allein kann kaum etwas gegen so eine Art von internationaler Kriminalität tun (wenn zB die daheimgebliebenen Angehörigen von Migranten mit dem Tod bedroht werden).

  • Wowowow, die Wespen fliegen aus ihren Nestern..







    Hier sind Beispiele dafür, dass das Leben in bayerischen Flüchtlingsheimen kein Zuckerschlecken ist, und umso schlimmer wenn es in anderen Bundesländern tatsächlich noch ärger ist:



    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/landkreis-ebersberg-zwei-duschen-fluechtlinge-1.2869583



    http://www.zeit.de/2016/31/terrorismus-opfer-zielgruppe-nizza-wuerzburg/komplettansicht







    Traurig ferner, dass viele Reaktionen hier zudem genau so ausfallen, wie es das brutale Kalkül des IS eingerechnet hat.. :(

     

    [...]







    Ich habe lediglich meine Meinung kundgegeben, aber dass ich dafür einen Shitstorm erhalte, spricht Bände.



    Adieu!

     

    Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

    • @Ebs69:

      ich verstehe die aufregung über Ihren kommentar auch nicht.

      mir jedenfalls leuchtet ein, dass die bedingungen, unter denen asylverfahren stattfinden, sehr wohl etwas damit zu tun haben, wie asylsuchende sich verhalten.

      ich tät's nur nicht auf die abschreckungspolitik der CSU beschränken. denn diese abschreckungspolitik war+ist eine aller parteien.

      • 3G
        33324 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        Es würde mich auch wundern, von Ihnen, Frau R.-S. irgend etwas anderes zu diesem Thema zu hören. Schuld sind wir also alle selbst. Mit islamistischen Fundamentalismus hat dies alles nichts zu tun. Nein. Träumen Sie weiter.

        • @33324 (Profil gelöscht):

          Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Auch auf die Gefahr hin, von manch einem nun am liebsten gekreuzigt zu werden, aber vielleicht fällt ja der bayerischen Bevölkerung gerade die jahrelange CSU-Politik der Abschreckung auf die Füße. Denn gerade in den dortigen Flüchtlingsheimen sind die Lebensumstände meist ganz besonders unerträglich. :(

    • @Ebs69:

      Manchmal ist es besser nichts zu sagen...

    • @Ebs69:

      Genau die CSU ist das Problem und die Flüchtlinge sind die wahren Opfer. Genialer Einfall mit Hilfe eines Anschlags auf die Schrecklichen umstände in den Unterkünften aufmerksam zu machen.

    • @Ebs69:

      Haben Sie Quellen dafür, dass die "Lebensumstände meist ganz besonders unerträglich" in Bayern sind?

       

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass das reichste Bundesland die schlechtesten Heime hat.

    • @Ebs69:

      Lesen Sie doch mal nach, was die jeweiligen Bundesländer 2016 an finanziellen Mitteln für Flüchtlinge einplanen:

      http://www.welt.de/politik/deutschland/article150410362/Laender-zahlen-17-Milliarden-Euro-fuer-Fluechtlinge.html

       

      Und dann rechnen Sie doch mal aus, was da pro Kopf für den hippen, kosmopoliten Berliner oder den hinterwälderischen, bajuwarischen Bierdimpfl anfällt. Also ob mit dem ewigen Bayern-CSU-Bashing die Probleme hierzulande zu lösen sein.

       

      Anschläge wie dieser, schaden der Arbeit all derer, die sich für Flüchtlinge einsetzen (egal ob in Berlin, Hessen oder Bayern) aufs Extremste und spielen AfD, Pegida und Konsorten in die Karten. Die haben nämlich auch ganz einfache Rezepte bei der Hand, um Probleme zu lösen.

    • @Ebs69:

      Durch das ständige Bestätigen der Opferrolle fühlen sich potentielle Täter doch nur noch mehr im Recht bei ihren Taten. Stattdessen könnte man ja auch mal betonen wie unendlich ungerechtfertigt es ist einer Gesellschaft, die einem Schutz gewährt und versorgt, es so zu "danken". Finden Sie nicht?

      • @karlei:

        Ich möchte nichts rechtfertigen, und im übrigen habe ich explizit für die bayerische Situation gesprochen.. Ich bin an der Ursachenforschung interessiert. Und es ist nunmal Fakt, dass die Präventionsmaßnahmen gerade in den Asylunterkünften ausgebaut werden sollten, und es zudem Meldungen zur erbärmlichen Lebensqualität gerade in bayerischen Heimen schon seit Jahren gibt und diese ja auch offenbar politisch gewollt ist. Ich halte daher meine Frage ebenfalls für legitim, ob eben diese Politik gerade im Vergleich zu den anderen Bundesländern tatsächlich effektiv ist. :(

        • @Ebs69:

          Was im Vergleich der Bundesländer nachzufragen sein sollte, wären die Ursachen und Hintergründe für die problematischen Umstände der Flüchtlingsunterbringung. Es dürfte schon ein gravierender Unterschied bestehen zwischen dem mangelnden Willen, fußend auf einer ablehnenden Haltung bei vorhandenen Mitteln und dem guten Willen bei mangelnden Mitteln - wissend, dass häufig die am lautesten krakeelen, die den geringsten Grund dazu hätten.

        • @Ebs69:

          An der Ursachenforschung bin ich auch interessiert, nur bin ich auf einer völlig anderen Spur als Sie: Wenn ich fliehen müsste und mich ein anderes Land aufnimmt, Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld stellt, ohne Gegenleistung zu erwarten (und dabei die eigene Sicherheit, Wohlstand und politische Stabilität gefährdet) wäre ich auf ewig dankbar. Von daher ist mir die Richtung in der Sie Ursachen suchen unverständlich. Bzw. vermute ich ein fehlendes Bewusstsein für Eigenverantwortung, und dafür, wie hart die meisten Menschen für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen, als Ursache. MMn tritt das nur in Überflussgesellschaften auf, und zwar 1. im industrialisierten Westen, und 2. im ölreichen arabischem Raum. Nur dort kann der Eindruck entstehen, dass man ein Recht auf Wohlstand ohne Leistung hat. Und wenn man ihn dann nicht hat wird man wütend und vielleicht sogar radikal. In Asien finden Sie so eine Mentalität zB. überhaupt nicht.

          • @karlei:

            Ich denke nunmal nicht eindimensional und sehe eben die Ursachen in verschiedenen Bereichen. Dass Flüchtlinge sich freilich den Gesetzen ihres Gastlandes anzupassen haben, steht bereits in den Genfer Flüchtlingskonventionen und wird m.E. aktuell nicht wirklich unterbetont.

             

            Ihre weiteren "ethnischen Überlegungen", aber auch die bezüglich meiner Person sind im Übrigen eine ausgesprochene Unverschämtheit, die ich jedoch auf eine offensichtlich mangelnde Bereitschaft zur ergebnisoffenen und kritisch-konstruktiven Diskussion zurückführe.

            Schönen Tag allerseits!

            • @Ebs69:

              “It's now very common to hear people say, 'I'm rather offended by that.' As if that gives them certain rights. It's actually nothing more... than a whine. 'I find that offensive.' It has no meaning; it has no purpose; it has no reason to be respected as a phrase. 'I am offended by that.' Well, so fucking what."

               

              [i saw hate in a graveyard -- Stephen Fry, The Guardian, 5 June 2005]”

            • @Ebs69:

              Sorry, Sie denken sogar sehr eindimensional - Sie suchen die Ursachen für Terror und Gewalt in schlechter Unterbringung.

              Und Sie werfen mir vor nicht an einer ergebnisoffenen Diskussion interessiert zu sein, verabschieden sich dann aber mit dem "Argument", dass meine Überlegungen unverschämt wären!?

              Um gegen die Aussage vorzugehen, dass Terror mehr ein arabischen, als ein asiatisches Phänomen ist, eignen sich weder ethische, noch ethnische Argumente.

              Aber ich kenne Ihr Weltbild, weil ich früher selbst so gedacht habe, und ich baue Ihne gerne eine Brücke:

              Ungleichheit:

              Von dem unermesslichem Reichtum im Nahen Osten profitiert vor allem eine kleine Oberschicht. Und um die Unzufriedenheit darüber im Zaum zu halten nutzt die obere Klasse 3 Wege: 1. strenge, gewaltsame Unterdrückung, 2. Suvention: viele staatliche Leistungen und viele angenehme Jobs im öffentlichem Bereich, (andere Jobs gibt es kaum) und 3. lenkt sie den Zorn der Bevölkerung mit Hilfe der Religion auf den ebenso reichen, aber ungläubigen Westen.

              Saudi Arabien ist dabei in allen Punkten der Spitzenreiter.

              So viel zur Ursachendiskussion...

    • @Ebs69:

      Hat man Ihnen das beim Lageso erzählt?

      • @schütze:

        Gerade Bayern macht am meisten von allen Bundesländern bei der Integration von Flüchtlingen.

        Am schlimmsten bei der Integration sieht es in Berlin, NRW und Niedersachsen aus.

        Ihre Meldungen über die erbärmlichen Situation in bayrischen Heimen möchte ich mal sehen.

      • @schütze:

        Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Ebs69:

      wenn du doch geschwiegen hättest

  • Wir schaffen das!