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Attacke gegen #MeTooLübecks Donald Trump

„Geht ran, egal, ob ihr Vorgesetzte seid“ verlautbarte der Lübecker Unternehmer Winfried Stöcker mit Blick auf die #MeToo-Debatte. Die Linke erstattete Strafanzeige.

Hat wieder für trumpesken Aufruhr gesorgt: der Unternehmer Winfried Stöcker Foto: dpa

HAMBURG taz | Winfried Stöcker hat wieder für Aufruhr gesorgt. Wegen der Weihnachtsansprache des Medizintechnikunternehmers und Flughafeninvestors gingen am Wochenende in Lübeck 150 Menschen auf die Straße. Jetzt hat die Lübecker Linke Strafanzeige wegen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten erstattet.

Der Medizinprofessor hatte in der Rede, die auf seinem Blog nachzulesen ist, gegen die #MeToo-Bewegung vom Leder gezogen: „Wenn sich jemand wegen eines beruflichen Vorteils vor einem Filmproduzenten auszieht, ist das seine Sache, er ist erwachsen“, schreibt Stöcker. Es sei anzunehmen, dass vorwiegend diejenigen aufschreien, „die von der Natur optisch weniger vorteilhaft ausgestattet worden sind“.

Den Journalisten sei das Thema willkommen: „Lang und breit bedienen sie den Voyeurismus ihrer beschränkten Leserschaft.“ Er fordert seine Belegschaft auf, sich ein eigenes Bild zu machen und keiner dummen Zeitung zu glauben: „Also glaubt niemandem, außer mir.“

Seine Single-Kollegen fordert er auf: „Geht ran, ganz egal ob ihr Vorgesetzte seid, es kommt nur darauf an, dass ihr das Mädchen oder den Jungen liebt“. Ein Kollege in führender Stellung habe so gleich zwei Familien gegründet.

Katjana Zunft, die Vorsitzende der Lübecker Linken, sieht darin die Aufforderung, „durch sexuelle Nötigung eine Partnerin zu finden“. Als Rechtfertigung für das Liebeswerben gelte Stöcker „nicht die Einwilligung der Beworbenen, sondern die Liebesgefühle des Werbenden“.

Stöcker hatte Ende 2014 für einen Skandal gesorgt, als er sich weigerte, sein Jugendstil-Kaufhaus in Görlitz einem Benefizkonzert für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen: Er wolle „den Missbrauch unseres Asylrechts nicht unterstützen“. Ihm seien so viele Flüchtlinge nicht willkommen. Die Menschen müssten sich in ihren Herkunftsländern selbst helfen. Als sich die Lübecker Universität von dem „missglückten Interview“ distanzierte, stellte Stöcker die Förderung der Uni ein. Sein Unternehmen Euroimmun werde sich einen anderen Standort für seine Expansion suchen.

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11 Kommentare

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  • der typ hat schon 2003 antisemitischen müll von sich gegeben. widerlich:

     

    "Im New Yorker Hotel hat uns die Kulturfee gleich mal mit voller Absicht in ein Musical geschickt, wo es um das abgedroschene Thema der Judenverfolgung in Deutschland ging, dargestellt am Beispiel eines Obsthändlers („Herr Schulz Frucht“). Man muß sich fragen, warum die alten Sachen immer wieder aufgewärmt werden, die Kunst könnte doch heute auf dieses abgedroschene Thema ohne weiteres verzichten. Die Aufführung dieses Musicals ist Bestandteil einer dauerhaft angelegten konzertierten Aktion. Von New York aus wurde auch zum Beispiel die vorgebliche Diskussion um eine Entschädigung für Zwangsarbeiter gesteuert, ein halbes Jahrhundert nach Ende der Hitler-Diktatur. Als niemand mehr etwas davon hören wollte, fing man mit dem Nazigold an. Bevor eine Pause eintritt, wird ein neuer Holokaust-Film aus dem Hut gezaubert. Oder die Farbe für die Mahnmal-Stelen ist nicht koscher."

     

    //http://www.winfried-stoecker.de/blog/der-us-amerikaner-die-neue-krone-der-schoepfung

  • Ein Typ mit verstand und dem Willen, dem linken Irrsinn was entgegen zu setzen...

    • @Stephan Vogt:

      irrsinnig ist wohl eher ihr kommentar.

  • "Und zeugt viele Kinder, dass wir dem mutwillig herbeigeführten, sinnlosen Ansturm unberechtigter Asylanten etwas entgegensetzen können."

    Gleiche Weihnachtsansprache. Und sowas darf Chef sein. Und womöglich wählen...

  • Jemanden dazu zu ermuntern eine Person anzusprechen für welche man sich interessiert mündet neuerdings also schon automatisch in der Aufforderung zur sexuellen Nötigung? Interessant!

    • @insLot:

      Das ist überhaupt nicht "interessant", sondern im Kontext dieser Rede total naheliegend. Kritiker sexueller Übergriffe seien „von der Natur optisch weniger vorteilhaft ausgestattet worden“? Schon klar!

      • @Spin:

        Die Rede ist gespickt mit Mist und trotzdem enthält sie an keinen Punkt die Aufforderung zur sexuellen Nötigung, es sei denn, wie schon gesagt, dass bereits die Bekundung von Interesse automatisch in sexueller Nötigung mündet.

      • @Spin:

        Jemand anzusprechen oder sexuell zu belästigen ist ein Unterschied. Das der Typ ein Depp ist, steht auf einem anderen Blatt.

  • 9G
    97546 (Profil gelöscht)

    Ich finde es gut, dass jetzt auch ein Mann sich traut, mal eine andere Meinung zu dem Thema zu vertreten.

    • @97546 (Profil gelöscht):

      ... nämlich das, was viele Männer schon immer zum Thema gesagt haben: "Mir dich egal! Opfer? Selber schuld! Eh alle hässlich! Männer, habt Eier und geht ran!"

      Voll die andere Meinung, kannte ich bislang noch nicht. (Bin übrigens selber Mann.)

  • Na, da bin ich ja auf die Kommentare gespannt.