Atomenergie in Frankreich: Macron will neue Reaktoren
Der französische Präsident Macron kündigt den Ausbau der Atomenergie an. Greenpeace bezeichnet das als „wirklichkeitsfremd“.
Vor wenigen Tagen hatte Macron erklärt, Frankreich müsse auch in die Technologie nuklearer „Minireaktoren“ investieren; er hoffe, diese exportieren zu können. Es ist nicht das erste Mal, dass Macron den Bau von vermutlich sechs zusätzlichen EPR erwägt.
Dies war ihm in einem Bericht des staatlichen Energiekonzerns RTE empfohlen worden, obwohl die technischen und finanziellen Probleme in Flamaville, wo Frankreichs erster EPR entsteht, hinlänglich bekannt sind. Der oberste Rechnungshof hatte in einem Bericht bemängelt, die nukleare Baustelle werde deutlich teurer als geplant.
Greenpeace France kritisierte Macrons Rede: „Ein neues Atomkraftprogramm anzukündigen, während die Atomindustrie ein Fiasko nach dem anderen erlebt, ist total wirklichkeitsfremd.“ Andere Atomgegner merken an, wegen des Bedarfs an Uran (vor allem aus Afrika) und der ungelösten Entsorgungsfrage sei von „Unabhängigkeit“ keine Rede.
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