Asylbewerber in Großbritannien: Homos müssen Neigung belegen
Ein britischer Parlamentsausschuss kritisiert den Umgang mit homosexuellen Asylbewerbern. Diese müssten ihre Neigung teilweise mit Fotos oder Videos belegen.
LONDON ap | Homosexuelle Asylbewerber in Großbritannien sehen sich oft unter behördlichem Druck, ihre sexuelle Orientierung nachzuweisen. Das geht aus einem am Freitag vom innenpolitischen Parlamentsausschuss veröffentlichten Bericht hervor.
Einige Betroffene fühlten sich gezwungen, Fotos und Videos vorzulegen, die ihre Neigung belegen sollen. Diese Art von Prüfung der Glaubwürdigkeit von Asylbewerbern sei „besonders armselig“, kritisierte der Ausschuss.
Moniert wurden in dem Bericht auch die schlechten Wohnbedingungen von Migranten, der Mangel an Dolmetschern sowie der ungeklärte Status tausender Asylverfahren.
Sorge äußerten die Abgeordneten auch über das Asylrecht für Bewerber, die später in terroristische Aktivitäten verstrickt seien. Die Bewerber müssten daher stärker von nationalen und globalen Polizeibehörden und durch Sicherheitsdatenbanken überprüft werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Magdeburg nach dem Anschlag
Atempause und stilles Gedenken
Anschlag von Magdeburg
Aus günstigem Anlass
Biden hebt 37 Todesurteile auf
In Haftstrafen umgewandelt
Analyse der US-Wahl
Illiberalismus zeigt sein autoritäres Gesicht