piwik no script img

Asyl in DeutschlandAbschiebung in die Fremde

Emine Harb floh vor 23 Jahren aus dem Libanon nach Deutschland. Jetzt soll sie in die Türkei abgeschoben werden. Türkisch spricht sie nicht.

Verschlafen sieht Rhede aus. Am Dienstag soll es für Emine Harb damit vorbei sein. Bild: dpa

KÖLN taz | „Das Lächeln im Münsterland“: so preist sich die Stadt Rhede im Kreis Borken an. Auch Emine Harb lebt hier gerne. Nach ihrer Flucht aus dem Libanon vor 23 Jahren wurde Rhede zu ihrer neuen Heimat. An diesem Dienstag soll es damit vorbei sein. Um 7.15 Uhr werde sie abgeholt, hat ihr die Abteilung für Sicherheit und Ordnung des Kreises mitgeteilt. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird sie in die Türkei abgeschoben.

„Sie ist reisefähig“, sagt ein Sprecher des Kreises Borken. Das habe eine amtsärztliche Untersuchung bestätigt. Außerdem habe das Verwaltungsgericht Münster entschieden, dass die angekündigte Abschiebung rechtmäßig sei. Damit ist der Fall für den Kreis erledigt.

Rechtsanwalt Ali Durmus hält das für einen Skandal. „Die Behörde setzt das Leben meiner Mandantin aufs Spiel“, sagt er und legt die Bescheinigung eines Kardiologen vor. „Es besteht eine erhebliche Herzschwäche nach einem großen Herzinfarkt“, heißt es darin. Daher sieht der Arzt „bei seelischem und körperlichem Stress eine erhebliche Gefährdung“.

Emine Harb lebte bislang mit ihrem staatenlosen Mann und ihren beiden Töchtern „geduldet“ in der Bundesrepublik. Ihre Asylanträge wurden abgelehnt. Nun soll die 53-Jährige von ihrer Familie getrennt werden. Zwar habe der Staat laut Grundgesetz die Familie zu schützen und zu fördern, argumentiert der Kreis Borken.

Sie hat die türkische Staatsangehörigkeit

Aber bei der Entscheidung über aufenthaltsbeendende Maßnahmen seien nur die familiären Bindungen von Personen relevant, „die sich berechtigterweise im Bundesgebiet aufhalten“. Im Falle der Harbs sei jedoch „die gesamte Familie vollziehbar ausreisepflichtig, ohne dass ihnen ein Anspruch auf Aufenthaltslegalisierung zusteht“.

Auch wenn sie formal als türkische Staatsangehörige gilt, ist die Türkei für Emine Harb ein Land, das sie nicht kennt und deren Sprache sie nicht spricht. Die Analphabetin gehört zur arabischsprachigen Volksgruppe der Mhallami, die ursprünglich aus der südostanatolischen Provinz Mardin an der Grenze zu Syrien stammen.

In der Hoffnung auf bessere Lebensverhältnisse wanderten zahlreiche Mhallami seit den zwanziger Jahren in den Libanon aus. So kam auch Emine Harb als kleines Kind mit ihren Eltern in die Mittelmeerrepublik. 1981 und 1987 kamen ihre Kinder Leila und Hasna im Libanon zur Welt. 1990 floh die Familie nach Deutschland.

Die Abschiebung von Emine Harb sei „menschlich nicht zu verantworten“, sagt Elisabeth Olbing vom Borkener Flüchtlingsrat. „Wie kann die Frau allein in einem Land, das ihr unbekannt ist, zurechtkommen?“ Sie hofft auf eine „humanitäre Lösung“.

Doch die Chancen stehen schlecht. Immerhin können Emine Harbs inzwischen erwachsenen Töchter darauf hoffen, nicht auch noch abgeschoben zu werden. Vergangene Woche empfahl der Petitionsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags, ihnen eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen.

Update 15.05.2013: Abschiebung gescheitert

Die Abschiebung von Emine Harb in die Türkei ist am Dienstag vorläufig gescheitert. Vertreter der Ausländerbehörde des Kreises Borken trafen die herzkranke 53-Jährige, die vor 23 Jahren mit ihrer Familie aus dem Libanon nach Deutschland geflohen war, nicht in ihrer Wohnung in Rhede an. Die Ausländerbehörde will Haftbefehl beantragen. Der Borkener Flüchtlingsrat kritisierte die Abschiebung der Analphabetin als „menschlich nicht zu verantworten“ und hofft auf eine humanitäre Lösung. (pab)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

41 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • S
    Sema

    @ und Zu

    Auch wenn ich die Wortwahl Ihres Statements meiner Person gegenüber schon grenzwertig finde, möchte ich Ihnen antworten:

    Als ehemalige Mitarbeiterin des Bundesverbandes für Alphabetisierung ist mir bekannt (Ihnen vielleicht nicht), dass in den meisten Fällen ein sog. funktioneller Analphabetismus vorliegt. Das heißt, dass es den Menschen eben nicht an Intelligenz magelt, sondern dass es andere Gründe, die behebbar sind, dafür gibt. (Warum Sie mir unterstellen, ich würde es an Genen festmachen, weiß ich nicht!)

    Ohne Schreiben, Lesen und Sprechen gibt es keine Integration, denn diese bedeutet, dass Menschen ungehindert am Alltag und an gesellschaftlichen Belangen teilnehmen können. Wenn ich z. B. in einem Land Urlaub mache, mit Ach und Krach ;-) einkaufen gehen kann, indem ich statt "Käse" "Muuuh" sage (das Beispiel ist auf mich bezogen, NICHT auf AsylbewerberInnen) und ansonsten kein Wort verstehe - bin ich dann intergriert?

    Ich habe übrigens deutsche und türkische Vorfahren und weiß ganz gut, was Integration, "Eingliederung", bedeutet.

    Liebe taz: Wenn Sie nun über die Asylpolitik in Deutschland berichten, sagen Sie uns dann auch, was nun mit der Rhederin geworden ist? Vielleicht hat ja doch alles geklappt; das sollten Sie uns der Vollständigkeit halber nicht vorenthalten. Danke!

  • L
    Loki

    Ist sie denn jetzt ausgereist?

    Wo sie auch ist - ich wünsche ihr alles Gute und dass sich ihre Kinder um sie kümmern.

  • UZ
    und zu

    @Sema:

     

    Entweder sind sie böswillig, dumm oder beides.

     

    Jetzt ist jemand, der nicht in der Lage ist, eine Sprache zu schreiben, schon nicht mehr in der Lage, sie zu sprechen? Was ist mit den Legasthenikern? Alles integrationsverweigerer qua Genom?

    Vielleicht sollten Sie sich zumindest einmal die Mühe machen, zu lesen, was Sie da eigentlich schreiben wollen, und "Analphabetismus" dürfen Sie auch gern mal googeln.

    Anschließend dürfen Sie sich gern in Grund und Boden schämen.

     

     

    Und natürlich haben haben Analphabeten Schwierigkeiten, Dokumente auszufüllen. Aber seit wann ist das ein Zeichen für fehlende Integration?

    In Deutschland leben 2 Millionen totale und 7,5 Millionen funktionale Analphabeten. In schlechter entwickelten Ländern wie den USA sind es deutlich mehr, in Indien sogar 1/3 aller Bürger. Zu behaupten all diese Menschen seien nicht integriert ist mindestens so bescheuert, wie zu behaupten, das seien alles Einwanderer.

    Integration mit Alphabetisierung gleichzusetzen, ist darum eben genau das: bescheuert.

  • I
    Irmi

    15.05.2013 14:27 UHR

    von Muslima: Ja es ist traurig, aber es werden noch viele andere abgeschoben deren Schicksal mindestens ebenso schlimm ist wie das mit der Frau.

     

    Wadim zwei mal abgeschoben, sein Ziel, sein Kampf in Deutschland bleiben zu können weil er sich deutsch fühlte, dafür musste er sich töten um das zu erreichen. In dem Film zu dem Fall Wadim wurde gesagt, das die Eltern und der Bruder jetzt bleiben können. So hat sein Tod so traurig es ist einen Sinn.

     

    Oder getötet bei der Abschiebung von Amir Ageeb, erstickt durch gewaltsames runterdrücken, damit er nicht mehr schreien konnte gegen das Unrecht. Weil er sich gegen die Abschiebung nach Afrika wehrte, ist er tod.

     

    13.05.2013 15:24 UHR

    von tommy:

    @Fips In meinen Augen Quatsch was sie schreiben, sie wollen die Wahrheit über Afrika und was die Kolonialisten und Neokolonialisten dort treiben nicht sehen, wichtig Ihnen geht es gut.

  • S
    Sema

    @ Muslima

    Sich aufzuregen bringt niemanden weiter, und es wird der geduldeten Asybewerberin nicht helfen.

    Ganz ehrlich verstehe ich aber wirklich nicht, dass sie sich in keinster Weise darauf eingestellt hat: 23 Jahre lang eine wahrscheinliche Abschiebung einfach verdrängen - wie soll das denn gehen?

    Das medizinische Problem dürfte in der Türkei das Geringste sein, denn die Türkei hat doch ein gut entwickeltes Gesundheitswesen.

    Immer nur die Behörden, die ja auch an Gesetze gebunden sind und die Angestellten im öffentlichen Dienst, die verpflichtet sind, Anweisungen zu befolgen, als Schuldige zu verurteilen, ist nicht richtig. Die Menschen, die dort arbeiten, sind keine Unmenschen.

  • I
    Irmi

    http://www.mopo.de/nachrichten/ohne-eltern-abgeschoben-wadim--von-hamburg-in-den-tod-getrieben,5067140,11496754.htm

     

    Wadim wurde von den Eltern getrennt und abgeschoben, er kam wieder und wählte den Tod, weil der Staat es nicht zugelassen hat im Gegensatz zu den Eltern hier zu leben (die Mutter psychisch zerbrochen an dem Horror des Asylverfahrens). Er wollte hier bleiben und das darf er nun wo er tod ist, wenigstens das.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Aamir_Ageeb, was man ihm nicht alles unterstellte an Verbrechen begangen zu haben was alles erfunden war.

     

    Abschiebung in den Tod von Amir Ageeb erstickte als man ihn so fest das Gesicht auf ein Kissen drückte damit er nicht mehr schreien und protestieren kann gegen seine Abschiebung, und die es getan haben blieben straffrei.

  • S
    Sema

    @ Und zu,

    wie - die meisten Menschen, die einwandern, sind besonders integriert, wenn sie die Sprache des Landes nicht sprechen können?

    Ich will auf Ihr Statement nicht weiter eingehen, weil ich es ziemlich zynisch finde.

    Jder Mensch braucht Kontakte, vor allem, wenn er 23 Jahre in einem Land lebt, sonst ist er isoliert und unglücklich.

    Analphabetismus ist nicht angeboren, auch nicht bei Einwanderern, sondern kann behoben werden. Die Bundesregierung gibt viel Geld aus für Programme, und viele menschen haben Erfolge damit. Analphabeten können nicht mal die zeitung lesen oder den Führerschein machen, geschweige denn Papiere in einer Arztpraxis für sich oder Kinder unterschreiben. - da sprechen Sie von "integriert"?

  • M
    Muslima

    Ich finde es unter aller Sau was da abgezogen wird.Das ist unmenschlich man kann dies niemandem zumuten.Sie kennt in der Türkei niemanden werder beherrscht sie die Türkische Sprache.Sie hat Kinder so wie einen Mann den sie nicht alleine in Deutschland zurück lassen kann.Sie ist schwer krank und soll bist zur Türkei geflogen werden ?!?! Wie unnormal ist das denn und ich bin mir zu 100% sicher das sie etwas Deutsch spricht.Die absurte abschiebung nach 23 Jahren aufenhalt in Deutschland für den Deutschen Staat ist doch DIE Blamage.In der Türkei gibt es nicht die Medikamente wie in Deutschland wie soll die Frau da noch auskommen?! Sie wird au der Straße leben ohne Geld Essen und Trinken wie soll diese Frau überleben ?Der Deutsche Staat soll überlegen und dann Handeln!

  • UZ
    und zu

    @Sema

     

    Seit wann ist denn Analphabetismus ein Zeichen für Nicht-Integration?

     

    Tatsächlich sind die meisten Analphabeten ganz besonders gut "integriert" und unauffällig, weil sie mit aller Macht verstecken wollen, dass sie Analphabeten sind. Das gilt vor allem für Analphabeten, die in Deutschland und von deutschen Eltern geboren sind und hier auch zur Schule gingen, dann arbeiteten.

     

    Besonders schwer ist es natürlich, eine fremde Sprache im Erwachsenenalter zu lernen, wenn man nicht einmal gelernt hat, die eigene Sprache zu schreiben. Schauen Sie sich nur einmal an, wie schwer es für deutsche Studenten ist, die chinesische oder arabische Schrift zu lernen, und dann schalten Sie zur Abwechslung mal das eigene Denkzentrum ein und überlegen sich, was es für eine durchschnittlich begabte Analphabetin bedeutet, ein neues Schriftsystem zu lernen.

     

    Dann merkten Sie recht schnell, dass Analphabetismus rein gar nichts über Integration oder allgemeine Sprachfähigkeiten aussagt.

  • S
    Sema

    Es scheint bei allem Verständnis für die Frau so zu sein, dass sie sich nicht integriert hat. Wenn jemand so lange in Deutschland lebt, muss er doch auch schreiben und lesen gelernt haben. Es gibt hier so viele Möglichkeiten, die auch nichts kosten, wie ich selbst es noch in keinem anderen Land erlebt habe. Warum hat sie das nicht getan, wenn sie hierbleiben will? Vielleicht wäre dann alles anders gekommen und sie hätte sich besser wehren können und sagen, dass ihre Kinder sie brauchen. Da verstehe ich die Frau nicht, obwohl sie mir leid tut, so in ein fremdes Land zu gehen.

  • H
    Horst

    @tommy:

    1. Die Vorteile und Nachteile werden bei ihnen ja erstmal der angestammten Bevölkerung (keine Wolkskörperromantik?) zu geschlagen, dass müssten Sie mir begründen.

    2. So extrem habe ich bei weitem nicht geschachtelt. Spannend, dass ihnen das als Argument gilt.

    3. Die Menschen sollten sich ersteinmal darüber im klaren sein, warum (und deshalb habe ich gezielt nicht die ökonomische Basis angebracht, sondern nur genannt) einige Menschen unter schwerster Entbehrung sterben, während andere in ihren Eigenheimen ihrer Stumpfheit sich erfreuen. Dann kommt man auch nicht auf die Idee zusagen, die Asylsuchenden gefährden unsere Wohlfahrt. Unsere Wohlfahrt hat einen maßgeblichen Anteil daran, warum es Asylsuchende überhaupt gibt. (Viele halten das scheinbar für böswilligkeit)

     

    Man sollte dann diese ökonomische Basis negieren (aber wie gesagt, das habe ich noch gar nicht zum Argument erhoben, da es sowie so nur abgetan würde).

    Deshalb habe ich ersteinmal auf emotional-empathische Prämissen verwiesen, die unserem Handeln vorgeordnet sein müssten. Prämissen wie: Alle Menschen sind gleich und Ziel einer jeden Entwicklung muss die Befreiung der Menschen sein und die Beseitigung der Unterdrückung und Ausbeutung.

     

    Trotzdem verstehe ich ihre Anmerkung: Es wird schwer unendlich viele Menschen zu integrieren. Die Beantwortung oder eher die Lösung dieses Problem setzt aber ersteinmal eine Theorie voraus, die der Gleichheit und der Emanzipation aller Menschen dient. Wenn das nicht der Fall ist, wird die Lösung des Problems immer in falschen Freunden gesucht, die sich am Ende als Dogma herausstellen. aka "Die Leute sollen weg, weil sie unser Wohl gefährden"

  • G
    Gerd

    Nach 23 Jahren einen Menschen abschieben ist unmenschlich.

  • A
    André

    Die Vorfahren dieser Frau sind fast vor 100 Jahren aus Mardin (damals Türkei, bzw. Osmanisches Reich) weggegangen und danach waren sie im Libanon, nur der nimmt keine 'Kurden' auf, sprich, die deutschen Behörden können sie dorthin nicht bringen. Man muss aber auch wissen, dass die Frau keine echte Türkin ist, noch beherrscht sie diese Sprache, sie würde in der Türkei zu einem Sozialfall, wenn überhaupt, denn in der Türkei gibt es keine vergleichbaren Institutionen wie in Deutschland, also keine Sozialhilfe.

     

    Für mich ist diese Abschiebung ä u ß e r s t menschenverachtend und unlogisch.

     

    Es gibt ein paar Millionen Deutsche, die in Vertriebenverbänden organisiert sind, die wissen, dass jede Vertreibung unrecht ist. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man irgendwo bleiben kann oder ob man dann genau dorthin abgeschoben wird, von wo man flüchten musste.

     

    Hier ist es absurderweise aber so, dass die Frau nicht mal zurück in den Libanon gebracht wird, sondern in die Türkei. Mardin war jahrelang durch den Bürgerkrieg entvölkert und wirtschaftlich geschwächt worden. Weder durfte man dort öffentlich Kurdisch, noch Arabisch sprechen. Heute ist das anders, aber die Verhältnisse sind dort extrem schlecht und ich bezweifele, dass diese Frau dort überleben kann. Wahrscheinlich muss sie in einen Slum von Izmir oder Istanbul ziehen und sich von Moschee-Vereinen und deren sozialen Diensten versorgen lassen.

  • LH
    Leid hat viele Varianten

    von Gute Reise

    Sie deuten was an über Afrika, was Sie da an Vermutungen von sich geben zeigt, sie haben keine Ahnung.

    Mir ist als historische einigermassen gebildeten Menschen nicht klar, inwiefern die erste Welt für das Elend im Jahre 2013 bestimmte Teile der ehemaligen dritten Welt verantwortlich sein sollte.

    Dazu empfehle ich Ihnen ein Buch Schatten über dem Kongo, dann haben Sie einen Durchblick

    Wie man Länder wie Afrika auch andere Länder heute noch ausplündert empfehle ich Bücher wie "Economic Hit Man" oder "Weltmacht ohne Skrupel"

     

    Der Chinese feilt fleissig an seiner Expansionsstrategie in Afrika.

     

    Antwort: Sie meinen Erdschätze billigst aus Afrika transportieren um in der Herstellung allein an Handys am Markt irre Profite machen zu können ?? Coltan ist für viele Dinge gut. Ist der Rest von dem was sie herstellen meist nicht nur Fälschungen ??? So kann man auch expandieren. Was ist mit all dem Gift das sie dem Plastik beimischen und unsere Kinder krank macht ? Darauf kann man stolz sein. Also auf Kosten anderer ?

     

    In Asien haben ehemalige Kolonien auch nachdem sie das Joch der Fremdherrschaft abgeschüttelt haben, ein grandioses Wirtschaftswachstum an den Tag gelegt

     

    Antwort: Auf wessen Kosten, wie leben- nein wie überleben die Menschen dort, wie werden sie gedrillt ????? Nein danke !

     

    Selbst in Afrika gibt es mittlerweile mehr übergewichtige als unterernährte Menschen.

     

    Antwort:

    Da haben Sie dann nur die wohlgenährten Politiker gesehen, die leben ja bestens, aber das Volk verhungert. Interressiert Sie aber nicht.

     

    Ansonsten ist es traurig was Sie so von sich geben,

    zusammengefaßt erbärmlich hohl. Für Sie ist ein Mensch ausschließlich ein Kosten-Nutzen Objekt wie Hans schreibt.

  • T
    trash18

    Ich erinnere mich gut daran, dass einschlägig verurteilte Nazis nach 2 oder 3 Jahren Knast 1951-1952 wieder in ihre Ämter und zu neuen Beförderungen gelangten. Hier wird eine Frau nach 23 Jahren nicht einmal rehabilitiert und von Idies abgeschoben. Wäre sie Mitglied einer braunen Partei gewesen, dann hätte sie heute eine Höchstpension dank CDU und FDP. Aber die Frau hat nur auf Menschlichkeit in der Bonzenrepublik gehofft.

  • UZ
    und zu

    @Gute Reise:

     

    Auch wenn es mir widerstrebt, mich mit jemandem, der in diesem Kontext einen Nazi-Slogan als Nickname benutzt, herumzuschlagen:

     

    Was genau sind denn Asylbewerberheime als genau das, was ich dort beschrieben habe?

     

     

    Und jetzt gute Reise in die mecklenburgische Pampa!

  • T
    tommy

    @Fips

     

    "Wer löst denn die ganzen Konflikte aus?? Na wir Europäer. Indem wir diejenigen Regime unterstützen, die uns den besten Nutzen bringen. Oder indem wir den Menschen andernorts ihre Existenzgrundlagen nehmnen. "

     

    Vielleicht haben Sie es nicht mitbekommen, aber die Weltherrschaft Europas ist vorbei - und zwar schon seit geraumer Zeit. Unbestritten ist manches an europäischer Politik fragwürdig (Agrar- und Handelspolitik, Waffenlieferungen etc.), aber Europa ist nicht hauptverantwortlich für das, was im Rest der Welt passiert. Soviel Eigenverantwortung müssen Sie Afrikanern und Asiaten schon zugestehen. Ihre Weltsicht ist im Grunde eine überholte Fortschreibung der kolonialen Situation um 1900, nur unter umgekehrten Vorzeichen (damals waren die Europäer angeblich für alles Gute verantwortlich, heute eben für alles Schlechte, konstant bleibt, dass die "Einheimischen" in diesem Modell als passiv, ohne eigene Gestaltungsmöglichkeiten gesehen werden).

  • T
    tommy

    @Horst

     

    "Nazivergleiche sind definitiv angebracht, da können Sie sich wehren wie sie wollen."

     

    Nein, sind sie nicht und es ist auch keine seriöse Argumentationsweise, den Gegner in Fragen Einwanderung, Multikulturalismus mit dem Nazi-Argument mundtot machen zu wollen. Zugegeben, eine Abschiebung nach 23 Jahren, also einem sehr langen Aufenthalt in Deutschland, ist fragwürdig und in diesem Fall hätte man vielleicht anders entscheiden sollen (zu einer abgewogenen Beurteilung fehlen dem Leser aber wesentliche Fakten). Aber die Grundhaltung, die Leute wie Sie an den Tag legen, dass Deutschland und andere westliche Staaten im Grunde jeden aufnehmen sollten, der kommen will, und wenn man dann nach Vor-/Nachteilen für die angestammte Bevölkerung fragt ist das "Kosten-Nutzen-Denken" (so wie bei der Selektionsrampe in Auschwitz?) und "Volkskörperromantik", das ist einfach nicht ernst zu nehmen, da können Sie so viele in Schachtelsätzen verpackte Phrasen von "Ungleichheit" und "Empathie" dreschen wie Sie wollen. Auf dieser Basis ist eine sinnvolle Diskussion nicht möglich.

  • A
    anonyma

    oh nein die bösen Ausländer essen unser schönes Geld! - dabei spend ich jedes zu Weihnachten ein Paket für Afrika, was fällt denen eigentlich ein kommen nach hier essen mein schönes Geld direkt vor meiner Tür. Dabei können die sich doch dort selbst was kaufen, oder aus meinem Carepaket leben und einen Überwachungsstaat haben wir hier schließlich auch und der Anwohner hat auch schon wieder so komisch geguckt dabei kann der doch gar nicht wissen, dass ich mehr habe als der.

     

    ich geh mal zu Lachen in den Keller und zähl mein schönes Geld.

  • DL
    Das Leid hat viele Varianten

    zu Thomas Ebert:

    Asyl: temporärer Zufluchtsort

    Was hat Asyl mit temporär zu tun, Asylantrag zu stellen bedeutet für immer bleiben zu wollen.

     

    Temporär kann man auf Gastarbeiter, od. Arbeitssuchende "Ausländer" beziehen.

     

    Was ist damit, das man krass ausgedrückt nur dann Asyl bekommt, wenn man mit einem Messer oder Kugeln im Bauch hier ankommt, alles andere sind dann einfach humanitäre Flüchtlinge, nennt sich Asylverfahren nicht meine Deutung.

     

    Wie ist es damit, das wir gewisse Länder in dieser Welt ausgeplündert und Milliarden Gewinne gemacht haben, deren Land ausgeblutet haben und wenn sie dann hierher kommen aus solchen Ländern haben sie kein Recht hier zu sein ?

     

    Wie wäre es damit, das es Länder gibt, die selbst verarmt sind und wir dennoch ihre Leute hier aufnehmen und davon eine ganze Menge, was man ganz offiziel Armutsflüchtlinge nennt.

     

    Wie wäre es damit, das es Länder gibt wo es kaum Arbeit gibt für Menschen die keine oder kaum Schulbidlung haben und dennoch hier sind und davon eine ganze Menge ?

     

    Sie alle haben eins gemeinsam, sie wollen nicht nur temporär hier leben, sondern für immer.

     

    Wie ist es damit, das bei all den Leuten die hier sind, schon Jahre hier sind nicht die Rede war nur tämporär hierher zu kommen, sondern hier zu bleiben für immer, weil D. damals Leute suchte welche die Drecksarbeit machten für die sich Deutsche zu fein waren. Deutschland war damit wohl auch einverstanden, sonnst hätten die Leute alle längst wieder gehen müssen.

     

    Wie Fips beschreibt, das die Familie sogar ihren Namen ändern mußte, damit man sie in die Türkei abschieben kann, unglaublich. Wenn man Leute unbedingt los werde nwill, läßt man sich was einfallen. Wenn ein normaler Mensch eine andere Identität annimmt, nennt sich das dann nicht Urkundenfälschung auf die bis zu 5 Jahre Knast oder hohe Geldstrafen stehen ??????

  • JB
    Jochen Braun

    Ich finde es erschreckend zu sehen, wie sich immer mehr offen rechte und teils rassistische Kommentare hier halten können! Seit Yahoo und andere Foren die Kommentarfunktionen bei Artikeln mit bestimmten Stichwörtern abschalten um eben gerade solche "Ergüsse" des Stammtisches zu vermeiden, wandern einige anscheinend bis hierher ab.

    Da wird dann schnell mal eine eventuell mit nicht ganz legalen Mitteln eingereiste Frau nach 23! Jahren abgeschoben, ihr wird keine Straftat zur Last gelegt, trotzdem wird sie hier in den Stammtischtopf mit Mafiaclans geworfen.

    Wieviele tausende oder gar millionen Menschen sind denn in den letzten 200 Jahren ausgewandert, in die USA, nach Südamerika etc. glaubt hier wirklich jemand, dass diese Menschen damals und heute immer alle jeden Fragebogen wahrheitsgemäss beantworten? Sind diese vielen Menschen dann auch alles Kriminelle?

    Ich bin völlig einverstanden mit der Forderung, dass es gegenüber den genannten Mafiaclans ein hartes Durchgreifen und eben wenn möglich auch eine Ausweisung geben muss, es ist aber auch richtig, dass sich gerade diese Leute erschreckend sicher fühlen, während unbescholtene Menschen teils Jahrzehnte in Unsicherheit leben müssen.

    Ein anderer Umgang mit Flüchtlingen und Einwanderern ist dringend nötig, vorallem aber eine Politik der verpflichtenden Sprachkurse und Eingliederung gegen eine konsequente Abschiebung bei schweren Straftaten oder bei Verweigerung von Teilnahme an Sprachkursen. Zu solchen Massnahmen gehört für mich auch, dass Kindergärten als Teil des Bidlungssystemes umsonst und verpflichtend sein sollten, dann könnte der Teufelskreis aus mangelnden Deutschkenntnissen, fehlenden Schulabschlüssen und Arbeitslosigkeit durchbrochen werden, im Übrigen auch bei vielen deutschen Kindern.

     

    @Gute Reise: Ich habe Leuten wie Dir schon vor 20 Jahren ihren "Einsatz" bei Lichterketten nicht abgenommen! Die fanden nämlich meist immer schön weit weg von Naziattacken statt und dienten vielmehr dazu, dass sich der Deutsche Michel um seiner angeblichen Verdienste auf die schulter klopfen konnte. Die Benutzung des NPD Slogans als Nick sagt dann den Rest.

  • A
    anonyma

    Kein Mensch ist illegal!

     

    Die Bedingungen unter den jemand in einer Land einreist spielen sicher eine Rolle.

     

    Das ist ja keine Urlaubsreise oder eine geplante Auswanderung!

     

    Die Reaktion möchte ich schon Mal sehen, wer den Mumm hat sich hin zu stellen und zu JEMANDEN der unter was weiß ich für Bedingungen hier angekommen zu sagen:

    "Ja, ich versteht das ich bin auch schon mal ein paar Tage Boot gefahren, aber über das Meer und Wochen, dass klingt interessant erzähl doch bitte mehr!"

     

    sich am Besten dann wundern: "Stell Dir das mal vor, dann hat er mir eine runtergehauen. Eigentlich kein Wundern bei den Sitten in seinem Herkunftland"

  • H
    Horst

    @tommy:

     

    Nazivergleiche sind definitiv angebracht, da können Sie sich wehren wie sie wollen. Die Verwertungslogik, das Kosten-Nutzen-Kalkül und die Volkskörperromantik sind Versöhnungen mit dem Ist-Zustand. In diesem ISt-Zustand bürgerlicher Herrschaft bezeichnet der Nazismus nur die restriktivste Form. Aber anstatt diesem auf ökonomischer Ebene zu begegnen oder auch nur emphatisch-emotional die inhärenten Ungleichheitgedanken zu negieren, werden hier auf übelste Weise unter dem Banner von "Patriotismus ist gut" Ungleichheit und Ausgrenzung reproduziert und mit einer ekelhaften Gehässigkeit gefeiert, dass man kaum noch an Freiheit glauben möchte.

  • F
    Fips

    @ @Fips

     

    Danke für das talentierte verdrehen meiner Worte.

    Ich schrieb von einem Bleiberecht für alle. Von alle hierher habe ich nichts geschrieben.

     

    Aber es sollte doch wohl einleuchtend sein, dass wir diejenigen Menschen die es nach Deutschland schaffen auch hier leben lassen.

    Die Anzahl derer ist ja ohnehin sehr gering, da unsere BRD sich ja sehr für die Drittstaatenregelung einsetzt.

    Da wir nun in der Mitte Europas liegen, haben wir nur wenige Flüchtlinge die überhaupt ein Aufenthaltsrecht hier bekommen können.

     

    Aber um mal auf das "Argument" "alle können nicht hierher" einzugehen. Wenn unsere Weltweite Politik sich ein wenig ändert brauch auch niemand Flüchten. Dann brauchen wir keine Milliarden Steuergelder ausgeben um Flüchtlinge im Mittelmeer abzufangen. Oder gar Geld für Regime in Nordafrike zahlen, die die unliebsamen Flüchtlinge für uns schon frühzeitig abfangen.

     

    Wer löst denn die ganzen Konflikte aus?? Na wir Europäer. Indem wir diejenigen Regime unterstützen, die uns den besten Nutzen bringen. Oder indem wir den Menschen andernorts ihre Existenzgrundlagen nehmnen.

     

    (Das ist jetzt natürlich alles sehr verkürzt, aber ich habe grade leider nur wenig Zeit um ins Detail zu gehen. Ich hoffe es wird trotzdem deutlich was ich meine)

  • EI
    es ist immer traurig

    Diese Frau tut mir so leid. Erstens so krank und dann die Muttersprache wohl verlernt, da zu lange weg von der Heimat, ihre Kinder zurücklassen zu müssen, Angst vor der Zukunft und allein. Ich kann es nicht nachvollziehen, das Politiker so unmenschlich sind, die Behörden und Gerichte auch, letztere sind „nur“ die ausführenden Organe.

    Wie oft war es schon so, das der letzte Bescheid vom Gericht noch nicht da war, aber die Leute schon im Flieger. Ich glaube es gab nur einen Fall, wo sie einen Abgeschobenen zurückholen sollten. Das Ergebnis kenne ich leider nicht.

     

    Der Nervenkrieg im Asylverfahren ist unglaublich. Dann kommt irgendwann der Punkt wo den Leuten, denen man den Aufenthalt verweigert hat, Duldung für 3 Monate gibt bis es dann zu einem täglichen Gang zur Behörde wird, nie zu wissen, muss heute noch verschwinden od. steht heute die Polizei da führt sie ab in Handschellen, sperrt sie in den Abschiebe-Knast damit sie nicht abtauchen oder ganz verschwinden können. Eine Abschiebehaft kann länger als ein Jahr sein, da kennt man auch keine Grenzen wenn es um Jugendliche geht. Die Polizei kommt gerne in der Nacht, da sind sie sicher die Leute im Bett vorzufinden. Nicht selten kam es dabei zu Selbstmordversuchen.

     

    Glaubt mir, ich weis wovon ich rede. Ich habe mich früher selbst sehr für Asylsuchende eingesetzt und habe sehr viel Leid gesehen und mit durchlebt. Ich habe Menschen weinen und schreien hören, ich habe sie gesehen als sie dann seel. gebrochen waren. Ich kannte eine Fam. mit 3 Kindern, man setzte sie damit unter Druck ihre Kinder abzuschieben (das jüngste Kind grad mal ein Jahr), um zu erreichen das die Eltern "freiwillig gehen, die Fam. war schon 13 Jahre hier, keine Straftaten begangen, gearbeitet also keine Sozialschmarotzer.Mutter mit 2 Kindern sollte abgeschoben werden, ein Kind davon schwer Herzkrank, wie fertig sie war, mein Gott, wir haben es geschafft, das sie bleiben konnte. Ein Afrikaner, er hatte Mitleid mit einer Deutschen, Sie bekam ihr Leben nicht auf die Reihe, der Alkohol, er sagte immer, nein ich kann diese Frau nicht im Stich lassen, (kein sex. Verhältnis)er hatte einfach ein zu gutes Herz. Dann kam die Polizei, schob ihn ab in ein Nachbarland, obwohl man wußte woher er kam. U.v.m.

     

    Ich habe selbst einen Menschen verloren, den ich damals sehr liebte, er war unbequem, weil er sich nicht alles hat gefallen lassen. Na wer da wohl gewonnen hat, das er nie wieder in D. sein konnte.

    Er ist dann in seinem Heimatland seel. zerbrochen. Mich hat das alles finanziell ruiniert.

     

    Man wird immer dorthin abgeschoben woher man stammt, mehr interessiert die Leute in den Behörden und Gerichten nicht. Es gab damals Berichte wonach unser Staat hier Millionen ausgegeben hat um Leute in Nachbarländer abschieben zu können, weil sie im Mutterland nicht aufgenommen wurden. Was zur Folge haben konnte, das der Abgeschobene wieder hier landete bis man eine andere Möglichkeit hatte ihn/sie endgültig los werden zu können. Man hat ganze Flieger mit Menschen besetzt (Massenabschiebung), der Fall eines Afrikaners löste eine große Demo aus als er bei der Abschiebung sterben musste. Arztbericht lautete auf ersticken. Man hat ihm einen Helm aufgesetzt, Hände an den Sitz gefesselt, die Beine an den Sitz gefesselt, vorher noch eine Spritze um sie ruhig zu stellen (da haben Ärzte mitgespielt) und beim Start dann hat man ihm ein Kissen auf den Schoss gelegt seinen Oberkörper so fest nach vorne gedrückt damit er nicht schreien kann, das er erstickte. Es gab einen Prozess in seinem Fall was schon ein Wunder war. Na ratet mal wie der ausgegangen ist.

     

    Ich frage ich mich, wieso beißt man sich hier wegen Abschiebung in den Libanon fest, als würden andere Menschen nicht abgeschoben.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Natürlich hat jeder hier lebende Mensch einen Grund hier leben zu wollen.

    In manchen Fällen geht die Gesetzgebung und deren Handhabung am Ziel vorbei und in manchen Fällen ist sie unbrauchbar. Einser-Abiturienten werden abgeschoben, während Kriminelle uns auf ewig erhalten bleiben.

  • E
    eksom

    Wenn man fairerweise auch einmal bei allen Deutschen ein gründliche Ahnenforschung betreiben würde, müssten viele von Ihnen auch heute noch nach Polen oder Russland (Ukraine) abgeschoben werden. Wahrscheinlich sehr sehr viele! Nur, wohin sollte man die Alt- und die Neunazis abschieben? Nach Ausschwitz neu!?

  • H
    HamburgerX

    "Wie kann die Frau allein in einem Land, das ihr unbekannt ist, zurechtkommen?"

     

    Ich verstehe das Problem nicht. Das ist doch Alltag bei den vielen Millionen Menschen auf der Welt, die in ein anderes Land einwandern. Dieser Umstand alleine ist überhaupt nicht menschenfeindlich auszulegen.

     

    Ausweisungen sind nur dann konkret zu beanstanden, wenn sie gegen Recht und Gesetz verstoßen. Dann muss man aber auch mal die unterlassenen Ausweisungen beleuchten, etwa von Dauertransferempfängern oder Kriminellen.

     

    Oder man kritisiert allgemein die Gesetzesgrundlagen. Wann soll/muss eine Ausweisung stattfinden, wann nicht?

  • M
    Mecklenburger

    @von und zu

     

    Was hat denn MEcklenburg damit zu tun... auch nicht besser als die VorschreiberInnen

  • T
    tommy

    @Kosten-Nutzen-Objekt

     

    Auch im Fall "Wadim" kann ich die Sichtweise, die allein die Schuld bei Deutschland sucht, nicht nachvollziehen. Wadims Familie waren in Lettland lebende Russen (man könnte angesichts der Geschichte Lettlands in der Sowjetunion auch "Kolonisten" sagen), deren Asylantrag offensichtlich ohne jede Berechtigung war; hätten sie wirklich um ihr Leben gefürchtet (was in Lettland aber nicht begründet war/ist, die Russen haben nur ihre bisherigen Privilegien verloren, aber das ist kein Asylgrund; wenn doch, könnten auch alle weißen Südafrikaner Asyl verlangen, und zwar angerichts der gegen sie gerichteten Gewalt mit weitaus mehr Recht), hätten sie auch einfach in die alte Heimat Russland gehen können. Die Einreise der Familie nach Deutschland war eine Fehlentscheidung, die allein sie selbst zu verantworten hat, Deutschland hatte ihnen gegenüber keinerlei Verpflichtungen und es wäre besser gewesen, sie sofort abzuschieben anstatt das jahrelange Duldungsspiel zu ermöglichen. Dass der ganze Vorgang zum Tod des jungen Mannes geführt hat, ist tragisch, aber eher ein Argument für mehr Konsequenz und frühes Handeln bei der Abschiebung von Asylbewerbern, deren Anträge offensichtlich keine Berechtigung haben.

  • C
    Christoph

    @Hasso

     

    Hätte man ja, wenn sie gleich gesagt hätte, dass sie die TR Staatsbürgerschaft hat. Die allermeisten der Asylbewerber_Innen aus dem Libanon hat aber die türkischen Papiere "verloren", weil nur der Herkunftsstaat Libanon eine Duldung ermöglichte. Abseits von politischen Überlegungen finde ich es unehrlich, sich jetzt zu beschweren - alle, die ehrlich gewesen sind, sind überhaupt nicht in die Gelegenheit gekommen. Ich kenne eine ganze Menge dieser Fälle, eher verwunderlich ist, dass die Abschiebung erst jetzt durchgeführt wird...

  • L
    Lars

    Kein Mensch ist illegal!

     

    Wäre ja schön wenn wenigstens unser Grundgesetz gelten würde, für alle, aber nö das is nur für "Deutsche". Goil. UN-Menschenrechtscharta - flauer Kaffee, entkoffeiniert.

     

    Kannst nur lachen über, sonst bist am heulen die ganze Zeit.

  • H
    Hans

    @Gute Reise:

    Na da braucht man ihre ideologischen Wurzeln nicht lange suchen. Anstatt beim Problem zu bleiben, wird hier auf verwertungslogischste Weise argumentiert, bei ihren Kneipengesprächen werden Sie das sicher leugnen, aber Sie haben sich schon lange von der Freiheit verabschiedet. Ich möchte hier auch nicht mehr sein, all nur polemisch, da gegen Hohlbirnen Argumente sowieso nicht helfen. Hauptsache sie sagen etwas über Allgemeinheit (zu welcher die betroffene Person freilich gehört), Einkommen und stereotypen Putzbildern. Ich kann mir schon vorstellen, wer da hinterm Rechner sitzt. Die Frage die sich stellt: Ist die Nationalflagge in ihrem Schrebergarten Schwarz/Rot/Gold oder Schwarz/Weiß/Rot?

  • H
    Hafize

    @Gute Reise

    Zynisches Geschwätz, hier am PC mal eben in die Tasten hauen - kein Problem. Leute, die kein Türkisch können und dorthin abgeschoben werden, die werden konsequent in der Türkei als Ausländer betrachtet und auch so behandelt. Und gerade Araber / Libanesen sind momentan im Überfluss in der Türkei. Diese Frau wird das dort extrem schwer haben, wenn überhaupt.

  • DT
    Das Ticken von Amtsärzten

    Wie Amtsärzte ticken, das hat die Süddeutsche Zeitung bei Gustl Mollath gut ermittelt: ärztliche Gutachten, die aus Gefälligkeit erstellt worden sind.

    Und mmir kann keine/re weißmachen, das sei bei Frau Emine Harb anders, da hat wohl auch ein zutiefst un"christlicher" Mensch ein ärztliches 'Gutachten' verzapft.

  • H
    Hasso

    Man quält diese Menschen, denen man zunächst Asyl gibt und sie dann erst nach Jahrzehnten wieder rausschmeißt. Das hat mit Menschlichkeit wenig zu tun. In diesen Fällen, wäre es menschlicher, sie erst gar nicht aufzunehmen.

  • F
    @Fips

    "Bleiberecht für alle"

     

    Sie können nur eines haben: Alle rein, die wollen, oder (einigermaßen liberaler und säkularer) Sozialstaat. Dass beides zusammen nicht geht, müsste doch selbst der ideologisch bornierteste Linke begreifen.

     

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass solche Asylverfahren unmöglich ingesamt 23 Jahre dauern dürfen. Irrsinn.

  • M
    menschenfreund

    Die "Die Abteilungen für Sicherheit und Ordnung des Kreises und der Städte" treiben allzu häufig ein widerlich-böses "Spiel" mit Menschen.

    Die Frau um die es geht ist „Sie ist reisefähig“, sagt ein Sprecher des Kreises Borken. Das habe eine amtsärztliche Untersuchung bestätigt.

    Also weg mit ihr! Offensichtlich bestens integriert und so ordentlich, wie es sich ein Berufs-Spießbürger nur wünschen kann. Damit erfüllt sie in idealer Weise das Opfer-Schema.

    Da überkommt einen das große erbrechen, besonders dann, wenn man unter Landrat Dr. Kai Zwicker (CDU) ein christliches Blid der Familie idealisiert. Offenbar paßt es in dieses Bild, daß der Schutz der Familie selbstverständlich nur für Deutsche und solche Menschen gilt, deren Aufenthaltsbedingungen als rechtmäßig angesehen werden. Den "Rest" kann man behandeln wie Vieh.

    Besonders wütend macht mich, das Behörden immer wieder ihr Mütchen an ordentlichen, wohlintegrierten Menschen kühlen und sie auf brutalste Weise behandeln.

    Was die dieselben Behörden nicht näherungsweise in den Griff bekommen, sind legale und illegale, die sich in Deutschland aufhalten und mit bandenmäßigen Einbrüchen, Raub, Prostitution und Rauschgifthandel ihr Dasein sichern.

    In Berlin beispielsweise gibt es große Familienclans, die das ganze Spektrum abdecken und weder vor Polizei noch der Justiz Respekt zeigen. Sich dort durchzusetzen ist offenbar nicht leistbar - oder wird da vielleicht ordentlich "geschmiert"?

  • MD
    Martin D.

    rein grundsätzlich könnte sie ja in ihre heimat mardin zurückkehren. allerdings darf es nach so langer duldung keine abschiebung mehr geben. asylverfahren dürfen maximal ein jahr dauern. danach wird abgeschoben oder die deutsche staatsbürgerschaft angenommen, mal bewußt zugespitzt. jedenfalls besser als nach 23 jahren rauswerfen, das ist zum kotzen, das müßte selbst die braunste glatze nachvollziehen können.

  • K
    Kosten-Nutzen-Objekt

    Vor drei Jahren starb Wadim. Auch er wurde brutal von seiner Familie getrennt und in ein Land abgeschoben, das ihm fremd war, ohne Sprachkenntnisse, ohne soziale Anknüpfungpunkte. Prinzipien, Gesetze, und wenn sie noch so stumpfsinnig und menschenfeindlich sind, müssen durchgesetzt werden. Deutschland lernt nicht dazu.

     

    "Wadim war nur einer von vielen. Etwa 87.000 Menschen leben in Deutschland mit einer Duldung und sind von der Abschiebung bedroht. Die Dokumentation über das kurze Leben des lettischen Hamburgers läuft zu nachtschlafender Zeit. Wer sie gesehen hat und über einen einigermaßen funktionierenden Gefühlshaushalt verfügt, wird sich wünschen, dass die Innenminister aller Bundesländer und sämtliche Mitarbeiter aller Ausländerbehörden der Republik ihn zwangsvorgeführt bekommen mögen. Am besten mehrfach. Und dass das freundliche Gesicht Wadims, sein Lachen und sein Optimismus sie nachts verfolgen möge."

     

    Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/tv/herausragende-tv-doku-wadim-wenn-behoerden-ein-leben-zerstoeren-a-803359.html

  • F
    Fips

    Ja ja! Das alt bekannte Spiel. Das ist gänge Praxis so. Menschen die eigentlich aus dem Libanon kommen in die Türkei abzuschieben. In den Libanon klappt das ja nicht so gut. Da ist es auch schwerer Papiere zu bekommen. Das Klappt aber mit der Türkei ganz wunderbar. Da braucht nur ein findiger Ahnenforscher ein paar Vorfahren in der Türkei ausfindig machen und schon ist die Sache geritzt.

    Habe in meinem Freundeskreis einen ähnlichen Fall. Da musste die ganze Familie auch noch ihre Namen ändern (Vor- und Nachname) damit sie nun als türkische Staatsangehörige zählen und abgeschoben werden könnten.

     

    Es ist eine Frechheit einen Menschen von seiner Familie zu trennen und das auch noch nachdem sie 23 Jahre hier gelebt hat. Das ist fast die hälfte ihres Lebens. Noch dazu ist diese Person erkrankt.

    Aber sowas interessiert unsere Schreibtischtäter ja nicht. Lächerlich ist das.

     

    Dies sollte ein Zeichen mehr sein, dass Bleiberecht für alle gelten sollte und das unsere "Ausländergesetzt" dringend abgeschafft gehört.(Ein unding, dass es das überhaupt gibt)