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Assad macht Zusagen bei PutinZur politischen Reform verpflichtet

Kanzlerin Merkel und Putin treffen sich am Freitag am Schwarzen Meer. Einen anderen Gast hat der Kremlchef in Sotschi schon zuvor überraschend empfangen.

Herzlich begrüßt in Sotschi: Im syrischen Bürgerkrieg ist Russland ein wichtiger Verbündeter von Assad Foto: reuters

Moskau ap | Syriens Präsident Baschar al-Assad ist für Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin überraschend nach Russland gereist. Staatschef Putin habe ihn am Donnerstag in seiner Sommerresidenz in Sotschi am Schwarzen Meer empfangen, teilte der Kreml mit. Demnach erklärte al-Assad, sein Land mache im Kampf gegen „Terrorismus“ Fortschritte, was „die Tür zum politischen Prozess öffnet.“

Putins Sprecher Dmitri Peskow ergänzte, al-Assad habe den Präsidenten über seine Entscheidung informiert, eine Delegation zu den Vereinten Nationen zu entsenden, um dort über eine Verfassungsreform für Syrien zu diskutieren.

In einem Post auf der Facebook-Seite des syrischen Präsidentenbüros hieß es dazu, al-Assad wolle so schnell wie möglich eine Liste mit Kandidaten an die UN schicken. Diese sollen einem Komitee angehören, das über die syrische Verfassung verhandeln soll. Russland begrüße und unterstütze den Entschluss. Die Vereinten Nationen haben in Genf jedoch mehrere Runden von Friedensgesprächen für das Bürgerkriegsland abgehalten und sind dabei kaum vorangekommen.

In der Mitteilung hieß es weiter, Putin und al-Assad hätten auch über Wirtschaftskooperationen und wachsende Investitionen von russischen Firmen in Syrien gesprochen.

Assads Erklärung

Das russische Staatsfernsehen strahlte Bilder vom Treffen der beiden aus. Putin sagte Assad vor laufenden Kameras, bei den von Moskau geförderten Gesprächen zwischen der syrischen Regierung und der Opposition in Kasachstan sei „eine Menge getan“ worden. „Nun können wir gemeinsam mit Ihnen die nächsten Schritte ergreifen“, sagte der russische Präsident weiter. Assad erklärte, er fühle sich politischer Reform verpflichtet. Details dazu nannte er nicht.

Im syrischen Bürgerkrieg ist Russland ein wichtiger Verbündeter von Al-Assad und stützt dessen Regierung seit 2015 mit Luftangriffen. Inzwischen haben die Assad-Truppen im Konflikt die Oberhand.

Al-Assad traf sich zuletzt im November 2017 in Russland mit Putin, eine Zusammenkunft gab es davor im Oktober 2015.

Der Syrien-Konflikt begann mit Massenprotesten gegen die seit Jahrzehnten regierende Assad-Familie. Das harsche Vorgehen der Regierung gegen die Demonstranten und das Erstarken bewaffneter Rebellen stürzte das Land in den Bürgerkrieg. Mehr als 450 000 Menschen kamen in dem Konflikt bisher um, elf Millionen wurden vertrieben.

Knackpunkt in den bisher erfolglosen Friedensbemühungen ist die Zukunft Assads. Die Opposition und deren westliche Unterstützer verlangen dessen Abgang, um einen politischen Übergang möglich zu machen. Dies lehnt die Führung in Damaskus kategorisch ab.

Merkel in Russland

Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich an diesem Freitag in Sotschi am Schwarzen Meer mit Putin. Bei dem eintägigen Arbeitsbesuch soll es nach Angaben beider Seiten um die bilateralen Beziehungen, internationale Krisen wie in der Ukraine und in Syrien sowie das Atomabkommen mit dem Iran gehen.

Russland und Deutschland sind sich einig, das Abkommen mit Teheran möglichst zu erhalten. US-Präsident Donald Trump hat die Vereinbarung gekündigt, die den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen hindern soll.

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8 Kommentare

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  • Präsident Assad ist immer noch die bessere Alternative als zu einem anderen religiösen Fanatiker.

    Die sogenannten Kriegsverbrecher Saddam, Ghadafi usw. sind nun weg und das Volk bekam endlich die Demokratie. Wir sehen nun wohin dies führt - Gottesstaaten und die humanitären Rechte werden mit den Füßen getreten. Mal abgesehen das dort noch Christen leben und einer wird nach dem anderen in dieser Demokratie abgeschlachtet.

  • "und das Erstarken bewaffneter Rebellen"

     

    Da tut die TAZ ganz unschuldig, und unterschlägt, wer denn die "Rebellen" ausgebildet bewaffnet und bezahlt hat. Die "Rebellen" sind nämlich nicht vom Himmel gefallen.

     

    Politische Zugeständnisse hat herr Assad schon vor Jahren gemacht, aber das schon damals unter der Vorbedingung, dass Syrien nicht mehr unter der Kontrolle der diversen Terroristen stehen sollte, und die Syrer darüber zu bestimmen hätten, und nicht ein paar Ausländer.

  • Stell dir vor es geht... und keiner kriegt's hin...

    :(

  • 8G
    81622 (Profil gelöscht)

    "Assad macht Zusagen bei Putin" ist ja ein lustiger Titel...wenn man bedenkt, dass Assad wie ein Erstklässler zu seinem Herrn zitiert wurde, um das zuzusagen, was der ihn zusagen lässt....Putin kann so als besorgter Weltenlenker dastehen. Auch wenn angeblich russische Firmen mit dem Aufbau Syriens beauftragt werden, wird früher oder später die EU zahlen...Putin kann sich dann auch wieder für die EU als weiser Gegenpol zu Trump präsentieren. Und Merkel kommt heute , damit deutsche Firmen auch was abbekommen?

    Von Kriegsverbrechen der Russen und Assad keine Rede mehr...

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Natürlich passt es nicht in Ihr Bild von Assad und von Putin, dass beide eine Verbesserung für die Syrer wollen. Nach Ihrer Lesart sind beide abgrundtief Böse, und können keine guten Motive haben. hat nur nicht viel mit der Realität zu tun. Es ist halt nicht alles nur schwarz und weiß.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Martin_25:

        Was muss man denn für Tabletten nehmen, um dem Schlächter Assad noch etwas Gutes abgewinnen zu können?

         

        Glauben Sie wirklich die ganzen Berichte über Fassbomben, Foltermorde und andere Grausamkeiten sind nur erfunden und von interessierter Seite lanciert?

         

        Alles gelogen? Jahrelang?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Jahrzehntelang. Nehmen Sie ruhig die ganzen Propagandalügen über Vietnam, Serbien, den Irak, Libyen dazu.

          Aber Hey, Sie sind auf der Gewinnerseite.

           

          "Gegen die penetrante Wiederholung einer Behauptung, an der ohne Rücksicht auf Gegenargumente einfach stur festgehalten wird, ist man eigentümlich wehrlos. Schon die Notwendigkeit zu entscheiden, ob der andere den Einwand vielleicht nicht gehört oder nicht verstanden hat oder ihn partout nicht verstehen will, verschafft ihm einen uneinholbaren Vorsprung: Wo der eine überlegt, ist der andere davon entlastet. Entschlossene Dummheit gewinnt."

           

          //http://www.deutschlandfunkkultur.de/mit-wiederholungen-zum-erfolg-das-prinzip-penetranz.1005.de.html?dram:article_id=365137

    • @81622 (Profil gelöscht):

      ..naja... niks gegen Ihren gesunden Pessimismus..! Aber? ..ich "versuche" .. bereits (!) mir vorzustellen , das Abwesenheit von Krieg.. und so etwas wie´n gerechter Frieden in der Chaos Region des Mittleren Osten ..

      ..dabei zustandekommt.. !!