Der Hungerstreik zweier Demokratieaktivistinnen war von vornherein aussichtslos. Er hat aber die Absurditäten von Thailands politischem System deutlich gemacht.
Die Wunden der gewaltsamen Niederschlagung des Protestes in Thailand werden nicht schnell verheilen. Die Rothemden bleiben eine selbstbewusste Opposition
THAILAND Regierung mobilisiert ihre Unterstützer in Bangkok und macht die sogenannten Rothemden für Granatattacken mit Todesfolge verantwortlich, was diese von sich weisen
Die jüngste Eskalation der Gewalt ist Ausdruck ihrer jahrelangen Enttäuschung und Demütigung sowie einer tiefen Krise des politischen Systems in Thailand.
Thailand droht ein Bürgerkrieg. Der gesellschaftliche Riss geht mitten durch das Militär, die Polizei, durch die Gemeinschaft der buddhistischen Mönche.
Eine alteingesessene Elite aus Militärs, Aristokraten und Technokraten will die Regierung stürzen, um das demokratische Grundpinzip "Ein Wähler - eine Stimme" abzuschaffen.
In Thailand kämpfen konkurrierende Eliten um die Macht, sagt Heike Löschmann vom dortigen Büro der Heinrich-Böll-Stiftung. Eine Befriedung bringt nur ein Interessenausgleich.
Eine Reform von Thailands politischem System wäre unbedingt nötig, doch sie dürfte nicht nur von der konservativen Elite gestaltet werden. Eine solche Reform ist aber nicht in Sicht.