Egal, ob die Hilferufe in Textilien echt waren – Primark muss die Bedingungen bei seinen Zulieferern verbessern, sagt Unternehmensberater Markus Löning.
Discounter wie Lidl haben für ihre Textillieferanten Regeln aufgestellt, garantieren aber nicht, dass die Standards auch eingehalten werden. Ergebnis: Überstunden und Hungerlöhne.
Der US-Hersteller „American Apparel“ produziert seine T-Shirts weder in Billiglohnländern noch in einheimischen Sweatshops: Die NäherInnen arbeiten in einer komfortablen, pinkfarbenen Fabrik. Die faire Produktionsweise ist zentrale Marketingstrategie: „Fuck the brands that are fucking the people“
Wo Blumen für den deutschen Markt produziert werden, sind die Arbeitsbedingungen oft Menschen unwürdig. Es gibt aber auch fair gehandelte Pflanzen. Auch in Köln. Doch es mangelt an Bewusstsein
Zum Auftakt der Fußball-EM zeigt die „Kampagne für ‚saubere‘ Kleidung“ den Markenfirmen Adidas, Puma & Co. mit einem Aktionstag in Köln die gelbe Karte. Moniert wird „100 Prozent Ausbeutung“
Auf öffentlichen Druck hin kümmern sich immer mehr Unternehmen um soziale Mindeststandards bei Zulieferern. Nun geben die Vorreiter einen Leitfaden heraus
Eine Studie über die weltweite Textilproduktion zeigt: Die Lieferanten der deutschen Modebranche produzieren nach wie vor unter schlimmen Bedingungen ■ Von Matthias Urbach