piwik no script img

NEUES AUS DEM KRIEGCrystal Meth

Was wir heute als Crystal Meth bezeichnen, heißt eigentlich Methamphetamin und wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1938 unter dem Namen „Pervitin“ auf den Markt gebracht. Es war in den Anfangsjahren frei erhältlich. Das Aufputschmittel unterdrückt Gefühle wie Müdigkeit oder Schmerz. Das von den Temmler-Werken in Detmold produzierte Pervitin wurde als Medikament für so gut wie jedes Gebrechen eingesetzt. Vor allem sollte die Droge aber während der Feldzüge gegen Polen und Frankreich im Jahr 1939 die Leistungsfähigkeit der Wehrmachtsoldaten steigern und ihre Angstgefühle unterdrücken – weswegen die Droge auch Spitznamen wie „Panzerschokolade“ oder „Stuka-Tabletten“ bekam. Insgesamt sollen die Soldaten der Wehrmacht bis 1945 etwa 60 Millionen Pillen Pervitin geschluckt haben. Die ungesunden und gefährlichen Nebenwirkungen waren allerdings schon bald nicht mehr zu übersehen. Unter den Pervitin schluckenden Soldaten traten neben Suchtproblemen und Psychosen immer häufiger Fälle von Herzversagen auf. 1941 fiel Pervitin deshalb unter das Reichsopiumsgesetz und war damit nur noch auf Rezept erhältlich. Die Ausgabe an Soldaten wurde allerdings nicht gestoppt, jedoch eingeschränkt. Auch Adolf Hitler soll pervitinabhängig gewesen sein. DINAH RIESE

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen