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„Leerstand optimiert“

Bremens Gebäudemanager ziehen eine positive Bilanz ihrer Arbeit. Für 58.000 Quadratmeter Leerstand wurden die Bewirtschaftungskosten gedrückt. Jetzt will Bremen die Steuerpflicht umgehen

Von Klaus Wolschner

Es gab Zeiten, da schrieben die Unternehmensberater von McKinsey vernichtende Berichte über die Art und Weise, wie das Land Bremen seinen Milliardenbesitz an Immobilien managt. Das ist zehn Jahre her und inzwischen gibt es auf diesem Feld nur gute Nachrichten, jedenfalls offiziell. Die Verwaltung der Immobilien ist in eine „Immobilien-GmbH“ (GBI) ausgelagert worden, und die zog gestern eine positive Bilanz für das Jahr 2007: „Der Erfolgstrend wurde fortgesetzt“, berichtete GBI-Geschäftsführer Oliver Bongartz.

Bremens Verwaltung hatte sich im Verlaufe der Jahrzehnte in schicken Stadtvillen ausgebreitet, gleichzeitig stand kein Geld für die Instandhaltung zur Verfügung – rein kaufmännisch ein Desaster. Die GBI, so der Auftrag, sollte lukrative Objekte verkaufen und mit den Erlösen andere Büros sanieren. 25 Millionen Euro Verkaufserlöse stehen in der GBI-Bilanz für 2007.

Gut verkauft wurde zum Beispiel die Villa an der Schwachhauser Heerstraße, in der bisher die VHS-Spitze saß. Die Landesbildstelle hatte ein schmuckes Bürgerhaus und das Lidice-Haus zog aus Bremen Nord auf den Stadtwerder. Im Herbst dieses Jahres soll das Schmuckstück des Landesarbeitsgerichtes an der Parkallee auf den Markt kommen, im Frühjahr schon werden Gebäude frei, in denen bisher das Landesinstitut für Schule (LIS) in Bremen-Nord untergebracht ist. Ein Drittel weniger Fläche braucht das LIS in Bremen-Nord am neuen Standort.

Eine der Erfolgsmeldungen der GBI steht unter der Überschrift „Leerstand optimiert“. 2006 standen rund 58.000 Quadratmeter Bürofläche leer, die Fläche hat sich nicht reduziert, aber die Kosten der Bewirtschaftung konnten um 40 Prozent gedrückt werden. Leer steht das große Gebäude in der Funkschneise, aus der die Zulassungsstelle trotz des langfristigen Mietvertrages ausgezogen ist. Leer stehen die Schulen Kornstraße und Gottfried Menken-Straße. Eine lange Geschichte ist der Versuch, die Villa am Osterdeich, in der die Landeszentrale für Politische Bildung residiert, zu versilbern. Seit 2004 laufen Umzugs-Bemühungen ins Leere.

Umgekehrt liegt der Fall bei dem Polizeigebäude direkt neben der Stadtteilschule am Leibnitzplatz. Da sollte eigentlich im Frühjahr, wenn die Polizei raus ist, die Verwaltung von Stadtgrün einziehen. Nun hat die Bildungssenatorin Bedarf angemeldet: Nach ihrer pädagogischen Überzeugung sollte die Gesamtschule Leibnitzplatz das Gebäude für eine Oberstufe bekommen. „Wir warten auf eine politisch Entscheidung“, sagt Geschäftsführer Bongartz.

Bisher überhaupt nicht auf der Liste hat GBI-Chef Bongartz die Adresse, an der er selbst sitzt: Martinistraße 1. Eine „1-A“-Lage hoch über der Friedrich-Ebert-Brücke mit wunderbarem City-Ausblick, im Jahre 1999 auf zehn Jahre teuer angemietet. Nach den Kriterien der GBI ein klarer Fall für Kostenoptimierung. Wenn die GBI mit der Schwester-Firma „Gebäude-Technik und Management“ (GTM) verschmolzen wird, dann guckt vielleicht jemand auf die Mietkosten.

Überhaupt haben die Bremer Politiker am Beispiel der GBI gemerkt, wie blöd es ist, wenn man 19 Prozent Mehrwertsteuer auf alle Rechnungen zahlen muss. Für den Staat gibt es ein ein legales Steuerschlupfloch, das auch genutzt werden soll: Die „GBI-mbH“ soll zusammen mit der GTM in eine „Anstalt des Öffentlichen Rechts“ umgewandelt werden, das spart 19 Prozent Mehrwertsteuer.

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