Mit Daimler für gute Sozialpolitik: Marshall für Kinder
Wenn es um ihre Sache geht, nämlich die frühkindliche Bildung, dann kennt Ilse Wehrmann keine Parteien mehr. Für das Vorwort zu ihrem Buch hat sie die Bundesministerin Ursula von der Leyen (CDU) gewonnen und den Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt. Freundschaftlich gewidmet hat sie das Buch einem der großen Bonzen, dem Daimler-Chef Dieter Zetsche.
Kommentar von KLAUS WOLSCHNER
Daimler finanziert ihre Modell-Kindergärten, und gleichzeitig dürfte ihrem Thema der Beifall von ganz links sicher sein, denn sie streitet dafür, dass die Gesellschaft sich eine bessere Bildung der Kinder leistet. So nimmt sie die Politik in die Zange.
Was für ein Glück für eine Stadt, in der eine solche Frau wirkt! Aber Bremen hat die Chance verpasst. In Bremen sei die Lage der Kinder besonders schlecht, sagt sie. Weder in der CDU noch in der SPD hat sie in den 37 Jahren ihres Wirkens hier Unterstützung gefunden – daher auch ihr Verzweiflung, was die kommunale Zuständigkeit für ihr wichtiges Thema angeht.
Und die Bremer Handelskammer? Wahrscheinlich müsste der Daimler-Chef persönlich da mal anrufen und sagen: Wisst ihr eigentlich, wen ihr da habt? Damit die mal aufhören, nur Subventionen für ihr Klientel zu fordern zu Lasten guter Sozialpolitik.
taz nord SEITE 22
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