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hamburg heute30 Jahre politische Öffentlichkeit

Der Buchladen Osterstraße existiert seit 1978. Begründer Peter Offenborn erinnert sich

Es war die Zeit der Raubdrucke, die Zeit in denen linke, natürlich selbst verwaltete Verlage wie Pilze aus dem Boden schossen und jede aus der Konkursmasse der APO entsprungene K–Gruppe ihr eigenes Keller-Buchlädchen zur Verbreitung der „richtigen“ linken Theorie eröffnete.

Im Jahr 1978 eröffneten Peter Offenborn und zwei MitstreiterInnen den Buchladen Osterstraße in Eimsbüttel, um den studentischen und bildungsbürgerlichen Hunger nach emanzipativer Literatur zu stillen. Es folgte eine äußerst wechselvolle Geschichte, in der soziale Bewegungen kamen und gingen, AutorInnen von Harry Rowohlt über Anna Maria Schenkel bis Peter-Paul Zahl ein Lesungsgastspiel gaben und Staatsschützer radikal-linke Broschüren aus den Buchladen-Regalen beschlagnahmten.

30 Jahre später existiert die Buchhandlung, inzwischen an anderer Stelle und mit größeren Verkaufsräumen, noch immer. Erinnern an die Geschichte des Kollektiv-Projekts politisch-literarischer Gegenöffentlichkeit wird sich heute Peter Offenborn, der inzwischen aus dem Laden ausgestiegen ist, weil er die „Beschleunigung des Buchmarktes nicht mehr mitmachen“ wollte. Ein Streifzug durch drei Jahrzehnte Produktion und Verkauf des politischen Buchs in Hamburg und seinen Stadtteilen. MAC

19.30 Uhr, Galerie Morgenland, Sillemstraße 79, Eintritt 2,50 Euro.

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