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Abschiebung von neunfacher MutterKein Einzelschicksal

Die Bremerhavenerin, die trotz Schwangerschaft und ihrer desolaten psychischen Verfassung abgeschoben werden soll, ist ein besonders drastischer Fall – aber kein Einzelschicksal. Diejenigen, die sich um diese Menschen in Not kümmern, die häufig ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Flüchtlingsinitiativen, könnten täglich die Medien auf „Fälle“ aufmerksam machen – und tun es nicht, weil sie die Regeln verstanden haben.

Kommentar von Eiken Bruhn

Ein Afrikaner, der einfach nur in Deutschland leben will und das nicht darf, interessiert niemand. Nicht die Öffentlichkeit, nicht die Ausländerbehörden, die selten aus böser Absicht, sondern meistens in unserem Auftrag handeln. Deshalb erfinden Flüchtlinge manchmal ihre Lebensgeschichten neu – in der Hoffnung, ihre Chancen auf einen Aufenthaltsstatus zu vergrößern. Mediale Aufmerksamkeit bekommen erwachsene Flüchtlinge meistens nur dann, wenn sie Kinder haben – am besten sollten diese das Gymnasium besuchen. Dann empören sich auch Menschen, die sonst mit dem Kopf wiegen und sagen: „Wer soll das alles bezahlen?“

Vielleicht sollten die Flüchtlingshelfer eine neue Strategie anwenden und uns mit „Fällen“ überschwemmen. Damit nicht der falsche Eindruck entsteht, es ginge um Einzelschicksale.

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