piwik no script img

Rund um die Uhr lesen

Uni-Rechtswissenschaft bekommt die schönste Bibliothek nördlich der Alpen. Künftig weniger Studierende

An der Rothenbaumchaussee wird heute früh der Grundstein für eine Bibliothek der Rechtswissenschaften gelegt. Nach Fertigstellung des sechsstöckigen Glasbaus im Mai 2004 sollen dort die zurzeit verstreuten 18 Institutsbibliotheken einziehen, berichtet Professor Claus Ott, der die Bauplanung leitet. Weil dann nur noch eine Aufsichtsperson nötig sei, könne die neue Bibliothek 24 Stunden geöffnet sein.

„Unser Ziel ist, die modernste juristische Bibliothek nördlich der Alpen zu haben“, sagt Uni-Präsident Jürgen Lüthje. Dies sei auch für die Anwälte in der Stadt interessant, die er gern als Sponsoren für Datenbanken gewinnen möchte. Die Zentralisierung vermeidet zudem Doppelungen und sorgt für etwas Luft in dem „dramatisch verfallenen“ Bibliotheksetat. Enthalten in den Baukosten von 22 Millionen Euro, die zur Hälfte der Bund zahlt, sind 900 Schreibtische mit Internetzugang für die 4000 Jura-Studierenden.

Dem Neubau folgt bis 2006 der Umbau des alten Rechtshauses. Der Flügel an der Rothenbaumchaussee wird auch Bibliothek, der an der Schlüterstraße soll künftig allen Lehrenden ein Zimmer bieten. Anschließend werden die Juristen Villen im Univiertel räumen. Dies bildet den Abschluss der Zusammenführung der einst geteilten Fachbereiche Jura I und II. Inhaltlich hat dies die Juristen gestärkt. Sie landeten beim Focus-Forschungsranking auf Platz 1.

Laut Dohnanyi-Kommission soll die Zahl der Jura-Studienanfänger von heute 800 auf 360 reduziert werden. Lüthje geht dies zu weit. Wenn man den Umlandbedarf mit abdecken wolle, bräuchte mehr Absolventen. KAJ

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen