: UNO nach Elfenbeinküste
Sicherheitsrat beschließt einstimmig Blauhelmtruppe. Rebellenchef lehnt Entwaffnung seiner Kämpfer ab
NEW YORK/BAMAKO afp/taz ■ Die UNO schickt 6.240 Blauhelmsoldaten in die Elfenbeinküste. Das beschloss der UN-Sicherheitsrat gestern einstimmig in New York. Sie sollen den Friedensprozess zwischen der Regierung von Präsident Laurent Gbagbo und den Rebellen im Nordteil des Landes überwachen. Den Vorschlag hatte Frankreich eingebracht, das über 4.000 Soldaten zur Überwachung des Waffenstillstands in der Elfenbeinküste stationiert hat.
Die UN-Entscheidung fiel, während sich in Elfenbeinküste die Spannungen erneut verschärften. Der Generalsekretär der größten Rebellenbewegung, der Patriotischen Bewegung der Elfenbeinküste, Guillaume Soro, lehnte den zuvor vereinbarten Termin, 8. März, für den Beginn einer allgemeinen Demobilisierung der Kriegsparteien ab. „Es wird eine Entwaffnung erst geben, wenn es demokratische Wahlen in der Elfenbeinküste gibt“, sagte Soro am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Mali. Neuwahlen sind nach dem geltenden Friedensplan erst für Ende 2005 vorgesehen, wenn zuvor die Regierung politische Reformen durchführt. Das wiederum hängt vom Fortgang des Friedensprozesses ab. D.J.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen