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Einblick (13)

Nicole HackertGaleristin

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?Hackert: Seit 1990. Zunächst kam ich wegen eines Studienplatzes nach Berlin mit dem festen Vorsatz, nach Beendigung des Studiums nach Köln zurück zukehren. Berlin stellte sich dann im Laufe der Zeit aber als die interessantere Alternative heraus, gerade im Hinblick auf die Kunstszene. Ich betrieb mit einigen Freunden noch während des Studiums eine Off-Galerie namens Art Acker. 1994 eröffnete ich mit meinem Partner (und Ehemann) Bruno Brunnet (der seit 1992 Bruno Brunnet Fine Arts betrieben hatte) dann Contemporary Fine Art.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für ihre Arbeit?Berlin ist nach wie vor nicht so anstrengend und überanstrengt wie die (für mich einzigen) Alternativen London und New York. An Paris hapert es der Sprache wegen. Man kann hier konzentriert arbeiten, kann immer wieder interessante Leute in die Stadt holen, ohne die ganze Zeit unter Druck und im Fokus zu stehen. Im Übrigen hat die Stadt die wohl das interessanteste Künstler- und Theaterszene in Deutschland.

Woran arbeiten Sie gerade? Wir eröffnen am 5. September neue Galerieräume mit der ersten retrospektiven Ausstellung von Jörg Immendorff. Die Arbeit polarisiert sich also zzt. zwischen Baustelle und Katalogarbeit. Wir kennen kein Weekend.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten? Nach wie vor die Ignoranz der Berliner Museen. Man kann ihnen international erfolgreiche Kunst vor die Haustür tragen ohne den Hauch einer Reaktion. Wir bekommen nach wie vor mehr Feedback auf unsere Ausstellungen und Besucher in unsere Ausstellungen aus den Institutionen aus z. B. dem Rheinland oder dem Ausland, auch Amerika. Ein Lichtblick ist die baldige Eröffnung der Flick Sammlung.

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