: Cabuwazis Circolibre
Zirkus für spannende Orte
Der größte Kinder- und Jugendzirkus der Welt Cabuwazi entstand nicht zufällig vor zehn Jahren im armen Künstler- und Gauklerbezirk Kreuzberg 36. Die Personalkosten und Sachmittel dafür kommen seit 1997 aus dem staatlichen Fördertopf „Jugend mit Zukunft“. Auf seinen bis jetzt fünf Spielplätzen stehen jeweils ein Großzelt, eines alleine kostet über 20.000 Euro, hinzu kommen sozusagen feste Installationen, etwa zehn (gebrauchte) Zirkus- bzw. Bauwagen, jeder kostet mindestens 1.000 Euro, sowie zum Lagern der Requisiten, Kostüme und Bühnenbilder etliche Container, die rund 1.500 Euro pro Stück kosten.
Auf dem Kreuzberger Platz in der Wiener Straße, neben dem Spreewaldbad, arbeiten drei fest angestellte Trainer bzw. Pädagogen und sechs ABM-Kräfte, Letztere jedoch immer nur befristet auf ein Jahr. Manchmal gelingt es Cabuwazi, ihren Vertrag zu verlängern. Auf den anderen vier Spielstätten sieht es ähnlich aus. Der Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins Cabuwazi meint: „Die Hälfte der ersten 32 ABM-Kräfte waren welche, mit denen wir vorher schon was zu tun gehabt hatten. In den zehn Jahren seitdem haben eigentlich alle ABMler gut mitgemacht. Es macht ihnen Spaß, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten – und sie lernen auch was dabei.“ Die erste größere Inszenierung 1995 hieß „Oxidata, bitte melde dich“, die zweite im Jahr darauf „Gauklerglück“, seitdem werden es jedes Jahr mehr: 2003 waren es bereits sechs – so viel, wie es demnächst Zelte gibt, in denen die insgesamt rund 650 Kinder trainieren. Hinzu kommen noch hunderte von Schülern während der regelmäßig stattfindenden Ferienworkshops und Schulprojektwochen. Der jetzige Workshop „Circolibre“ wird zusammen mit dem Kinder- und Jugend-„Circus Jerusalem“ am 13. 8. sein Programm in Jerusalem vorstellen – und am 20. 8. zusammen mit der Clowngruppe Amo Bahloul in Bethlehem. Die taz wird von dort berichten. H.H.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen