piwik no script img

Kommentar: Knappe KommunenKein Spielraum

Die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen sind pleite. Anders sind die Zahlen des Bunds der Steuerzahler nicht zu deuten: Nur mit teuren Kassenkrediten können viele Kämmerer überhaupt noch die nötigsten Zahlungen leisten.

Neu ist das nicht – die Zahl der eigentlich zahlungsunfähigen Kommunen hat sich in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt. Dennoch bleiben die Städte mit ihrem Finanzdesaster allein. Initiativen auf der ebenfalls klammen Landesebene stecken fest, eine Entlastung durch den Bund – und sei es durch die Hartz-Gesetze – finden nicht statt. Dabei wird die Armut vieler Gemeinden nicht nur durch Schwimmbadschließungen, veraltete Bibliotheken und verwahrloste Spielplätze immer deutlicher sichtbar.

Mehr noch: Bereits heute mahnen viele Landespolitiker, mit der Einführung von Hartz seien die Kommunen am Zug. Sie sollen Massenumzüge in Billigquartiere verhindern, im Klartext also teurere Wohnungen finanzieren, für die Bundeszuschüsse bereits nach wenigen Monaten auslaufen. Auch ihre jahrelange Kompetenz in der aktiven Arbeitsmarktpolitik wird mehr als dringend benötigt. Doch finanzieren können werden das nur die wenigsten Städte – belastet werden mit den Hilfebeziehern die finanziell Schwächsten. Doch die Landesebene gibt den schwarzen Peter gern weiter. Den letzten beißen die Hunde. ANDREAS WYPUTTA

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen