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Deutschland gibt auch

Bundesrepublik will an Geberkonferenz für Irak teilnehmen. Schröder trifft morgen George Bush

BERLIN ap ■ Unmittelbar vor der UN-Generaldebatte in New York hat Deutschland seine Teilnahme an der Irak-Geberkonferenz zugesagt. Die Bundesregierung wies gestern allerdings darauf hin, dass es noch keine offizielle Einladung für das Treffen Ende Oktober in Madrid gebe.

Bundeskanzler Gerhard Schröder wollte gestern Abend nach New York abreisen. Das erste bilaterale Gespräch mit US-Präsident George Bush seit 16 Monaten steht morgen auf der Tagesordnung. „Beide Seiten sind daran interessiert, der internationalen Gemeinschaft zu signalisieren, dass sie sehr, sehr eng zusammenarbeiten“, hieß es in deutschen Regierungskreisen. Bei dem Gespräch werde es nicht darum gehen, was der Kanzler mitzubringen habe, sondern um eine „gemeinsame Vision“ für Irak.

Bush erklärte in einem Interview des Senders Fox News zu den Verhandlungen um eine neue UN-Resolution, er sei sich „nicht sicher“, ob die USA den UN wirklich eine wesentlich bedeutendere Rolle einräumen müssten. Die USA wollten lediglich mehr Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen an der Entwicklung einer neuen Staatsordnung in Irak beteiligen. Nach seinem Gespräch mit Bush trifft Schröder mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen. Bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung will sich Schröder auch mit einer Reform des UN-Sicherheitsrats befassen. Deutschland sei bereit, „eine verantwortliche Rolle“ in dem Gremium einzunehmen, hieß es in Regierungskreisen. Hauptziel bleibe ein ständiger Sitz für die EU. Solange Großbritannien und Frankreich aber auf ihrem ständigen Sitz bestünden, müsse man darüber nachdenken, „ob wir eine ständige Rolle der Bundesrepublik Deutschland im Sicherheitsrat anstreben sollten“.

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