: Gefahr auf der Pferdekoppel
GIFTPFLANZE Das Jakobskreuzkraut breitet sich aus
BONN dpa | Eine auch für den Menschen gefährliche Giftpflanze verbreitet sich rasch in Deutschland: das Jakobskreuzkraut. Das gelb blühende Gewächs produziert sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide, die in geringen Mengen langfristig Leberkrebs und in großen Mengen direkt einen Leberschaden verursachen können, wie Experten von der Bonner Universität am Montag berichteten.
In Baden-Württemberg habe es schon einen Todesfall mit Pyrrolizidin-Alkaloiden beim Menschen gegeben, berichtete Helmut Wiedenfeld von der Bonner Universität. Eine Frau habe während ihrer Schwangerschaft große Mengen eines Gesundheitstees getrunken, der eine Pflanze mit dem Stoff enthielt. Dadurch sei die Leber des Fötus so sehr geschädigt worden, dass das Kind kurz nach der Geburt verstarb. Besonders gefährdet sind Pferde. „Inzwischen häufen sich in ganz Deutschland Todesfälle bei Pferden“, berichtete Wiedenfeld.
Die genügsame Pflanze wächst am Wegesrand oder auf Weiden. Ihre wachsende Verbreitung sei auch darauf zurückzuführen, dass Brachflächen nicht mit Herbiziden behandelt würden und dort bereits Monokulturen entstünden, so Wiedenfeld.
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