: Frauen an die Uni
GLEICHSTELLUNG Universität Bremen legt ihre Ziele zur Frauenförderung vor. Das ist Bedingung der DFG
Mit verbindlichen Vorgaben will die Universität Bremen ihren Frauenanteil erhöhen. Wie die Pressestelle am Freitag mitteilte, soll der Anteil der Professorinnen in den kommenden vier Jahren von 26 auf 30 Prozent steigen. Bei den Promotionen sollen 43 Prozent von Frauen kommen, statt wie aktuell 40 Prozent. Zu diesen Zielen verpflichtet sich die Bremer Uni gegenüber der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Zwar steigt der Anteil von Frauen in der Wissenschaft in den letzten Jahren, bleibt insgesamt aber gering: 2007 kamen bundesweit 42 Prozent der Promotionen von Frauen, aber nur 16 Prozent der Professuren waren mit Frauen besetzt – vor allem jene in den niedrigen Besoldungsgruppen. Um Frauen in der Wissenschaft zu fördern, hat die DFG im vergangenen Jahr ihre „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ eingeführt: Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen ihren Frauenanteil erhöhen und Gleichstellung transparent, zukunftsorientiert und kompetent gestalten.
Feste Quoten zur Erhöhung des Frauenanteils gibt die DFG dabei allerdings nicht vor. Die setzen sich die Unis und Forschungseinrichtungen mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung selbst. Bis 2013 sollen sie ihre Zielzahlen erreichen. Gleichstellung und Chancengleichheit werden dann zu Kriterien bei Vergabe von DFG-Forschungsgeldern.
Die Uni Bremen will ihre Ziele mithilfe verschiedener Fördermaßnahmen umsetzen. Das Kompetenzzentrum für Frauen in Naturwissenschaft und Technik etwa bietet mehrere Förderprojekte an – in dieser Fächergruppe sind Frauen besonders unterrepräsentiert. Zudem setzt sie auf Kinderbetreuung, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen.
Andere Hochschulen setzen sich ähnliche Ziele: Die Universität Oldenburg will ihren Frauenanteil bei den Professuren von 30 auf 32 Prozent erhöhen, bei den Promotionen von 45 auf 50 Prozent. An der Hochschule Bremen sollen 25 statt 20 Prozent der Professuren von Frauen besetzt werden. THA
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