: Mordprozess gegen Polizisten
Bremen dpa ■ Vor dem Landgericht Bremen beginnt an diesem Montag mit dem „Torso-Fall“ einer der aufwendigsten Mordprozesse in der Justizgeschichte der Hansestadt. Ein Polizist ist angeklagt, im August 2004 seine 45 Jahre alte Ehefrau umgebracht zu haben. Sie hat laut Anklage der Beziehung des Mannes zu seiner Geliebten im Wege gestanden. Der in einer Tasche verpackte Torso der Leiche wurde in einem Wassergraben entdeckt. Kopf und Gliedmaßen blieben bis heute verschwunden. Der 44 Jahre alte Angeklagte bestreitet die Tat. In dem Indizienprozess vor dem Schwurgericht werden bis zu 230 Zeugen an 47 Verhandlungstagen gehört, sagte ein Gerichtssprecher. Daneben sollen 23 Sachverständige zur Aufklärung der Todesumstände beitragen, darunter Experten der Rechtsmedizin, Spezialisten für DNA, Fingerabdrücke und Waffen. Der vom Dienst suspendierte Polizist sitzt seit dem vergangenen Oktober in Untersuchungshaft und verweigert die Aussage. Die Ermittler hatten ihn von Anfang an unter Verdacht, nachdem er seine Frau am 22. August als vermisst gemeldet hatte. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hat der Mann seine Frau getötet und der Leiche den Kopf sowie die Unterschenkel abgetrennt. Ein Jäger fand den Torso in einem Wassergraben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen