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Polizeieinsatz mit Biss

FAN-RANDALE Polizei räumt ein, dass Polizeihunde beim Hamburger Hallenturnier Zuschauer verletzten

Als „offensichtlich rechtswidrig“ kritisiert die Hamburger Linkspartei den „Einsatz von Polizeihunden ohne Maulkorb und Leine“ auf einem Hallen-Fußballturnier in der Alsterdorfer Sporthalle am 6. Januar. Bei Ausschreitungen zwischen Fans des VfB Lübeck und des FC St. Pauli hatte die Polizei hart eingegriffen und auch Hunde eingesetzt. Die Tiere aber dürften laut Polizeivorschrift, so die Linkspartei-Abgeordnete Christiane Schneider, „nur als defensives Einsatzmittel“ verwendet werden.

Die Hamburger Innenbehörde räumte inzwischen schriftlich ein, dass mindestens vier Zuschauer von Polizeihunden gebissen wurden und weitere bislang nicht aktenkundige Bissattacken „nicht ausgeschlossen werden“ können. Britta Eder, Anwältin eines der Geschädigten, ist der „unkontrollierbare Einsatz von Polizeihunden ein erneutes Beispiel für eine Polizeitaktik, bei der ohne Prüfung der Rechtmäßigkeit und der Verhältnismäßigkeit Zwangsmittel mit oft erheblichem Verletzungsfolgen eingesetzt werden“.

Christiane Schneider appelliert nun an die Staatsanwaltschaft und die Interne Ermittlungsstelle der Polizei, zu untersuchen, „in wie vielen Fällen der Straftatbestand der Körperverletzung im Amt erfüllt ist“. Innensenator Michael Neumann (SPD) wollte am Dienstag den Hundeeinsatz nicht kommentieren, setzt aber ebenfalls darauf, „dass die Staatsanwaltschaft die Vorfälle aufklären“ werde.

Unterdessen hat der VfB Lübeck nach Recherchen der taz durch Auswertung von Videoaufnahmen etwa ein Dutzend Hallen-Gewalttäter identifiziert. Der FC St. Pauli hingegen soll – so verlautet aus dem Umfeld der Polizei – noch keine vergleichbaren Erkenntnisse zur Aufklärung beigetragen haben. MARCO CARINI

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