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Votum für Planungsstopp

NEUE MITTE ALTONA Das Bürgerforum entscheidet sich mit großer Mehrheit für ein Moratorium

Das Dokument wurde erst auf Nachfrage komplett veröffentlicht

Mit einem Votum von 88,5 Prozent hat sich das Bürgerforum am Donnerstagabend für einen Planungsstopp zur Mitte Altona ausgesprochen. Die Initiatoren, zwei Anwohner-Initiativen, ein Bürgerverein und das Koordinierungsgremium wollen mit einer Entscheidungspause Zeit gewinnen, um den Masterplan für das Areal zwischen dem Altonaer Bahnhof und Diebsteich nachzubessern. Dieser Schritt sei nötig, um ein erhebliches, langfristig entstehendes Kostenrisiko für die Stadt zu vermeiden, erklären das Gremium, die Initiative Lux und Konsorten und Altopia.

Die Stadtentwicklungsbehörde habe das Ergebnis sehr genau zur Kenntnis genommen, sagt Behördensprecherin Kerstin Graupner. In der kommenden Woche will sie sich zu den Einzelheiten äußern. Ein Planungsstopp werde seitens der Stadt nach wie vor nicht befürwortet.

Die beteiligten BürgerInnen befürchten, dass das Bauvorhaben für die Stadt ein Kostenrisiko birgt. Zur Diskussion standen erstmals wichtige Details der Eckpunktevereinbarung zwischen der Stadt und den Investoren, Aurelis, der Bahn und Holsten von Juli 2010, in der die wesentlichen Inhalte der noch abzuschließenden Vereinbarungen zur Mitte Altona bereits festgelegt sind. Bis kurz vor Weihnachten hatte die Stadt lediglich eine Fassung veröffentlicht, in der die wesentlichen Punkte geschwärzt waren.

Das Dokument, das erst auf Nachfrage komplett veröffentlicht wurde, beinhaltet eine Begrenzung der Erschließungsmaßnahmen und der Kosten für die öffentlichen Parkanlagen für die Investoren auf 30 Millionen Euro. Die übrigen Kosten trägt demnach die Stadt. Ein ebenfalls zunächst geschwärzter Passus enthält eine Aussage der Bahn zur Verlagerung des Fernbahnhofs. Die Bahn ging davon aus, dass die Entscheidung bereits im Juli 2010 erfolgen sollte.  LKA

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