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Missmanagement bei der HSH Nordbank

FINANZKRISE Täglich kommen neue Details ans Licht. Nonnenmacher regt Bonus-Verzicht an

Noch bevor die Untersuchungsausschüsse in Kiel und Hamburg so richtig angefangen haben, die Geschäftspraktiken der HSH Nordbank zu durchleuchten, kommen scheibchenweise Details ans Licht. Auszüge aus den Dokumenten, die Ende vergangener Woche im Kieler Landtag eintrafen, wurden jetzt verschiedenen Medien zugespielt.

Wie das Magazin Focus unter Berufung auf die Dokumente berichtete, hat die Bank seit 2004 in komplizierte Anlageprodukte mit hohem Risiko investiert. Damals saß der jetzige Oppositionsführer Ralf Stegner (SPD) noch im Aufsichtsrat der Bank – allerdings soll der damalige Finanzminister bei drei von sechs Sitzungen gefehlt haben.

Der NDR machte ein Dokument aus dem November 2006 bekannt, in dem das Vorstandsmitglied Peter Rieck die Gefahr einer möglichen Immobilienkrise in den USA herunterspielte. Rieck wird mit den Worten zitiert, „dass die Bank in den USA kein privates Housing-Geschäft betreibe“. Eine globale Risikovorsorge für eine nachlassende US-Konjunktur sei nicht nötig.

Nach einem Protokoll des Risikoausschusses, das dem NDR vorliegt, war bei der Nordbank schon Anfang September 2007 Bares knapp: Die Liquiditätssituation werde angespannt bleiben und es werde „sicher noch einige Zwangsverkäufe geben“, referierte der Vorstand. Zwei Monate später gab die Bank erstmals zu, dass sie durch die Immobilienkrise Verluste mache.

Wie zudem bekannt wurde, soll HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher seine Manager aufgefordert haben, ihre Mitarbeiter von einem Verzicht auf ihren Bonus zu überzeugen. Ein HSH-Sprecher wollte das nicht kommentieren. Für sich selbst handelte Nonnenmacher eine umstrittene Sonderzahlung aus. KNÖ/DPA

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