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Warnstreik bei der Damp-Holding

KLINIK-KONZERN Nach Auslaufen des Tarifvertrages wollen Beschäftigte eine Anpassung an das niedrigere Tarifniveau des neuen Eigentümers Helios verhindern. Das Management will derzeit nicht verhandeln

Die Vorstände bekommen Millionen, die die Gewerkschaft für die Belegschaft will

Auf der Straße statt am Krankenbett stehen heute und morgen Beschäftigte der Damp-Holding in der Endo-Klinik in Hamburg, in den schleswig-holsteinischen Standorten Schleswig, Damp und Kiel sowie in Ahrenshoop und Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschaft Ver.di will den Tarifvertrag verlängern, der zum Jahresende ausgelaufen ist und hatte dafür bereits Mitte Februar rund 2.000 der 8.000 Angestellten zu einem ersten Warnstreik mobilisiert.

Für das Unternehmen ist das „nicht nachvollziehbar“, so der Vorstandsvorsitzende Carl Hermann Schleifer. Denn die Holding steckt in einer Übergangsphase, da der Klinik-Betreiber Helios, eine Tochter des „Gesundheitskonzerns“ Fresenius, rund 95 Prozent der Aktien gekauft hat. „In dieser Phase schließt das Management nach üblicher Praxis keine Verträge ab, die zu einer Belastung des Unternehmens führen können“, teilt Schleifer mit. Ein Sprecher ergänzt: „Zurzeit machen Verhandlungen keinen Sinn, und dazu lässt die Damp-Gruppe sich nicht zwingen.“ Ver.di-Verhandler Oliver Dilcher argumentiert dagegen, dass zwar der Mehrheitsaktionär wechselt, aber die Damp Holding rechtlich eigenständig bleibt.

Es steht im Raum, dass die Löhne und Arbeitsbedingungen der Damp-Holding den Tarifen bei Helios folgen – das wäre eine Verschlechterung, denn der Konzernvertrag der Damp-Holding liegt über dem Branchenniveau, der Helios-Hausvertrag darunter. Vor allem kritisiert Dilcher, dass der Helios-Vertrag Beschäftigte in Bereichen wie Reha oder Service nicht einschließe. Wer hier neu eingestellt werde, müsse „Fantasievereinbarungen mit schlechteren Bedingungen unterschreiben“, fürchtet er.

Vertragsschutz genießen dagegen die scheidenden Mitglieder des Vorstands, die das Gehalt für die mehrjährige Restlaufzeit ihrer Verträge erhalten. „Drei bis vier Millionen Euro, verteilt auf vier Köpfe“, schätzt Dilcher. „Das Geld hätte ich gern für die Beschäftigten.“ EST

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