museum: Große Täuschung
Dass die Stadt kein Geld bereitstellen kann oder will, um zumindest einmal im Jahr im Wallraf-Richartz-Museum eine herausragende Sonderausstellung zu zeigen – das ist die eine Seite der Kölner Museumsmisere. Die andere Seite ist, wie jetzt sukzessive aus einem städtischen Museum ein privatwirtschaftliches Unternehmen gemacht wird, bei dem Kölns reichste Bürger noch mehr Einfluss gewinnen.
KOMMENTAR VON ISABEL FANNRICH
Es ist skandalös, wie die CDU-SPD-Koalition die Öffentlichkeit dabei an der Nase herum führt – und dann vor vollendete Tatsachen stellt. Zuerst beschließt jene, das Museum in eine städtische Tochtergesellschaft zu verwandeln, erst später, aber verdächtig schnell, folgt der nächste Schritt: Der Stifterrat soll 49 Prozent der GmbH bekommen, die Stadt behält nur noch 51 Prozent. Warum wurde nicht beides auf einmal beschlossen? Hat die Ratskoalition zu viel Widerstand befürchtet? Ist das eine Politik der langsamen Gewöhnung?
Noch unschöner ist, wie der Stifterrat unter Vorsitz von Alfred Neven DuMont die Politiker bei sich antreten ließ, hinter verschlossenen Türen drohte, sein Engagement zu beenden – um dann über die hauseigene DuMont-Presse die „erzielten Einigungen“ transportieren zu lassen. Kein guter Anfang für eine künftige Zusammenarbeit.
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